Bindehautentzündung, was ist das?
Eine Entzündung der Bindehaut (in der Medizin Konjunktivitis genannt) macht sich durch Symptome wie gereizte, brennende, manchmal juckende und oftmals schmerzende Augen bemerkbar. Durchschnittlich hat bereits jeder erwachsene Mensch Mitte zwanzig Jahren bereits mindestens einmal in seinem Leben unter einer Bindehautentzündung gelitten. Eine Reizung der Bindehaut ist also gar nicht mal so selten. Sie kann jedoch verschiedene Ursachen haben.
Die Bindehaut stellt eine Schleimhaut im vorderen Augenbereich dar. Sie überzieht von der vorderen Lidkante aus die gesamte hintere Fläche des Auges. An der Vorderseite des Auges geht sie jedoch in die Lederhaut (Sklera genannt) des Auges über. Eine sogenannte Konjunktivitis entsteht, wenn die Bindehaut gereizt oder im schlimmsten Fall tatsächlich entzündet ist. Je nach Ausprägung der Beschwerden stellt eine Bindehautentzündung für die betroffenen Patienten jedoch stets eine mehr oder weniger große Einschränkung im Alltag dar.
Eine Konjunktivitis tritt allerdings in zwei verschiedenen Arten auf – der akuten und der chronischen Bindehautentzündung. Je nachdem, welche Art der Konjunktivitis vorliegt, können sich auch die eigentlichen Symptome in ihrer Schwere minimal bis stark voneinander unterscheiden. Zudem werden die Beschwerden, die die Entzündung der Bindehaut auslöst, von deren Ursache beeinflusst.
Von einer akuten Erkrankung spricht die Medizin beispielsweise, wenn die Entzündung durch eine Infektion oder durch äußere Einflüsse plötzlich und somit akut auftritt. In der Regel fallen die Symptome hier schwerer und drastischer aus als bei einer chronischen Erkrankung. Patienten, die unter einer chronischen Konjunktivitis leiden, haben meistens hingegen über längere Zeiträume hinweg Beschwerden. Oft fallen diese aber nicht so drastisch aus, wie es bei einer akuten Entzündung der Bindehaut der Fall ist.
Welche Ursachen hat eine Bindehautentzündung?
Eine Konjunktivitis kann wie bereits angedeutet mehrere Ursachen haben. Nach diesen Ursachen richtet sich in der Regel auch die Behandlung und der Erfolg von dieser. Deshalb ist es für den behandelnden Arzt enorm wichtig, die möglichen Ursachen im vorliegenden Beschwerdefall zu kennen. Häufig werden Bindehautentzündungen durch Infektionen verursacht. Diese können durch äußere Erreger ausgelöst werden - etwa durch Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten, die auch über Gegenstände wie Türklinken von Mensch zu Mensch übertragen werden können. Oft wird eine Konjunktivitis aber auch von mechanischen Reizungen, zum Beispiel durch häufiges Reiben der Augen, verursacht. Dies ist nicht selten als Nebenerscheinung bei Allergiebeschwerden (oft bei Heuschnupfen) der Fall.
Des Weiteren kann eine Bindehautentzündung eine Begleiterscheinung von Krankheiten wie einer Grippe oder von Herpes sein, da hier oft Viren oder Bakterien agieren, die die Schleimhäute des Auges bei direktem Kontakt (etwa wenn man sich nach dem Naseputzen ans Auge fasst) ebenfalls befallen und eine Konjunktivitis auslösen können. Bakterielle Entzündungen werden hingegen häufig von Staphylokokken oder von Streptokokken ausgelöst. Neugeborene leiden oft unter einer Bindehautentzündung, die durch Chlamydien oder in sehr seltenen Fällen durch Gonokokken ausgelöst wird.
Mechanische, äußere Reize finden sich hingegen nicht nur im einfachen Reiben der Augen und durch Allergiebeschwerden, sondern auch an vielen Stellen im Alltag. Der Mensch ist umgeben von Substanzen, die das Auge und somit auch die Bindehaut reizen können. Häufige äußere Stoffe, die bei direktem Kontakt mit dem Auge eine Konjunktivitis auslösen, sind beispielsweise Staub, Rauch oder trockene Luft. Darüber hinaus können auch kosmetische Produkte wie Körperpuder, Cremes und Make-up eine Bindehautentzündung auslösen.
Bindehautentzündung - Symtome und Ursachen
Übergreifend sind typische Symptome, die für eine Bindehautentzündung sprechen, das sogenannte Fremdkörpergefühl, ein verstärkter Tränenfluss, eine erhöhte Lichtempfindlichkeit sowie Rötungen und Schwellungen. Darüber hinaus klagen Patienten oft über schmerzende, brennende, juckende und drückende Augen.
Doch nicht nur die Schwere der Symptome kann durch die Art der Erkrankung beeinflusst werden, sondern auch die Dauer, in der diese auftreten. Eine akute Konjunktivitis tritt oft plötzlich und mit starken Beschwerden auf, diese lassen nach ein paar Tagen aber in der Regel wieder nach. Eine chronische Konjunktivitis geht oft mit schwächeren Beschwerden einher, die aber deutlich länger anhalten.
Wie wird die Bindehautentzündung diagnostiziert?
Eine Bindehautentzündung sollte stets von einem Augenarzt behandelt werden. Nur dieser kann eine wirkungsvolle Behandlung einleiten und andere Erkrankungen der Augen ausschließen. Dazu wird er die Ursache der Entzündung suchen und die Behandlung genau auf diese abstimmen. Die Diagnose einer Konjunktivitis erfolgt durch ein Gespräch mit dem Patienten, bei dem der bisherige Verlauf, die vorliegenden Beschwerden und mögliche Ursachen der Reizung in Erfahrung gebracht werden. Anschließend folgen verschiedene Untersuchungen, wie beispielsweise eine Überprüfung der Iris (Regenbogenhaut), um herauszufinden, ob diese ebenfalls von der Entzündung betroffen ist.
Liegt zudem der Verdacht vor, dass die Entzündung durch Viren oder Bakterien ausgelöst wurde, nimmt der behandelnde Arzt einen Abstrich. Durch diesen wird er den Erreger in Erfahrung bringen und kann die weitere Therapie genau auf diesen abstimmen.
Wie behandele ich eine Bindehautentzündung?
Wie eine Bindehautentzündung behandelt wird, hängt in erster Linie von der Ursache und von den vorliegenden Symptomen ab. Eine Bindehautentzündung, die beispielsweise durch mechanische Reize ausgelöst wurde, wird meist nur durch eine Schonung der Augen behandelt. Je nachdem, wie schwer die Beschwerden ausfallen, können diese aber durch Salben oder Tropfen für das gereizte Auge gelindert werden. Ähnlich wird meistens auch vorgegangen, wenn die Entzündung der Bindehaut als Begleiterscheinung einer Erkältung oder Allergie auftritt. Wichtig ist jedoch, dass die Ursache in diesem Fall behandelt wird.
Wurde die Konjunktivitis allerdings durch einen Virus oder durch Bakterien ausgelöst, wie es auch bei einem Herpesvirus der Fall sein kann, wird die Behandlung meistens durch antibiotische Salben oder Tropfen für das Auge unterstützt. Nur in wenigen und schweren Fällen ist eine orale Einnahme von Antibiotika erforderlich.
Was kann ich bei einer Bindehautentzündung selbst unternehmen?
Der wichtigste Schritt des Patienten bei einer Konjunktivitis ist der, einen Arzt aufzusuchen. Denn nur ein versierter Augenarzt kann rechtzeitig eine geeignete Therapie einleiten und so Spätfolgen vermeiden. Aber der Patient kann den Verlauf der Heilung durchaus unterstützen. Das Arbeiten am PC, längeres Fernsehen oder Lesen von Büchern wie natürlich auch häufiges Reiben am Auge sollte vermieden werden. Ebenso sollten Kontaktlinsenträger während der Therapie auf das Tragen ihrer Linsen verzichten, da diese das Auge nur unnötig reizen und die Heilung verlangsamen oder gar verhindern würden.
Bei bakteriellen Infektionen sollte hingegen beachtet werden, dass das gesunde Auge nicht mit der Tränenflüssigkeit des erkrankten Auges in Berührung kommt. Hier sind hygienische Einwegtücher sinnvoll und ein bedachter Umgang mit Waschlappen und Handtuch. Und: Kontaktlinsen sollten bei einer Infektion unbedingt von einem Fachmann (etwa dem Optiker) professionell gereinigt werden, bevor sie nach der Therapie wieder eingesetzt werden. Denn an diesen könnten sich noch Bakterien befinden, die einen erneuten Krankheitsausbruch verursachen können.