Hornhautverkrümmung – was ist das?
Die Hornhautverkrümmung wird auch als Astigmatismus bezeichnet und ist, ähnlich wie Kurz- oder Weitsichtigkeit, eine Fehlsichtigkeit der Augen. Die Fehlsichtigkeit wird durch eine anormale Verkrümmung oder Verformung der Hornhaut verursacht. Das einfallende Licht wird bei einer Hornhautverkrümmung nicht mehr gebrochen, sondern gelangt als Stab auf die Netzhaut. Aus diesem Grund wird eine Hornhautverkrümmung oft auch als Stabsichtigkeit bezeichnet.
Kaum eine Hornhaut ist ideal geformt und eine Abweichung bis etwa 0,5 Dioptrien weicht noch nicht von der Norm ab. Liegt der Wert über den erwähnten 0,5 Dioptrien, so muss die Stabsichtigkeit mit einer Brille korrigiert werden. So kann die Hornhaut wieder dafür sorgen, dass das Licht gebündelt auf die Netzhaut trifft.
Grundsätzlich wird zwischen zwei Arten der Hornhautverkrümmung unterschieden und zwar zwischen der regulären und der irregulären Stabsichtigkeit. Die letztere Art gilt als schwieriger in der Therapie und bedarf einer großen Erfahrung des Augenarztes.
Welche Ursachen bedingen eine Stabsichtigkeit?
In der Regel handelt es sich bei einer Hornhautverkrümmung um eine genetisch bedingte Fehlsichtigkeit. Es kann allerdings auch sein, dass sich eine Stabsichtigkeit erst nach etlichen Jahren entwickelt. Dabei können mehrere Gründe eine Rolle spielen, wie etwa Infektionen oder Verletzungen der Hornhaut. Diese führen dann zu Narben auf der Hornhaut und die Form verändert sich.
Ein sogenannter Keratokonus, also ein Hornhautkegel, kann ebenfalls einen Astigmatismus auslösen. Diese Kegelformung kommt meist zwischen 20 und 30 vor, wobei die Verkrümmung der Hornhaut eher langsam voranschreitet. Eine weitere Ursache können Operationen am Auge sein, wie etwa eine Laseroperation bei einem Glaukom.
Symptome bei einem Astigmatismus – wie sehen diese aus?
Gerade im Anfangsstadium wird eine Stabsichtigkeit oft nicht bemerkt, da sie zu keinen Symptomen führt. Handelt es sich um eine fortgeschrittene, stärkere Form des Astigmatismus, so treten erste Sehstörungen in der Nähe und Ferne auf. Hinzu kommen können anhaltende Kopfschmerzen, die sich gerade am Abend bemerkbar machen. Auch Augenschmerzen sind möglich und können Anzeichen für eine Hornhautverkrümmung sein.
Wie kann eine Hornhautverkrümmung diagnostiziert werden?
Eine umfassende Diagnose bei Verdacht auf eine Hornhautverkrümmung ist wichtig, um eine adäquate Korrekturmöglichkeit zu finden. Ein erstes, wichtiges Diagnosemittel ist die objektive Refraktion, welche auf einer Projektion des Augenhintergrundes basiert. Diese Untersuchung kann zeigen, ob wirklich eine Verkrümmung der Hornhaut vorliegt.
Im Anschluss wird mittels des Ohthalmometers der genaue Radius der Krümmung ermittelt. Auch die Brechkraft wird auf diese Weise bestimmt. Liegt dagegen eine irreguläre Form der Stabsichtigkeit vor, so kommt ein Hornhauttopograf zum Einsatz, welcher computergestützt arbeitet. Dieses Diagnoseinstrument hat sich vielfach in der Praxis bewährt, da es sehr exakte Werte und Daten liefert.
Stabsichtigkeit – wie wird eine Hornhautverkrümmung behandelt?
Nach erfolgter Diagnose, bei welcher die genauen Werte der Krümmung ermittelt wurden, kann eine adäquate Sehhilfe gefunden werden. Stabsichtigkeit kann mit einer Brille korrigiert werden, einzige Voraussetzung sind dabei speziell geschliffene Zylindergläser. Entscheidend ist, dass die Hornhautverkrümmung möglichst früh mit einer Sehhilfe korrigiert wird. So können sich die Augen an die Brille und die neue Sehweise gewöhnen.
Auch harte oder weiche Kontaktlinsen, speziell auf Astigmatismus ausgelegt, können bei einer Hornhautverkrümmung verwendet werden. Dank der fortschrittlichen Behandlungsmethoden ist eine Laser-OP oder der Einsatz einer Intraokularlinse ebenfalls möglich. Ganz selten wird die Verpflanzung von Hornhaut durchgeführt, wobei eine passende Spender-Hornhaut benötigt wird.