Schwangerschaft und Eileiterschwangerschaft – wo liegen die Unterschiede?
Bei einer Schwangerschaft nistet sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut ein. Diese Einnistung der Eizelle markiert auch den Beginn der Schwangerschaft und in den folgenden neun Monaten entwickelt sich die Eizelle zu einem Embryo im Mutterleib. Eine besondere Zeit, in denen regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Frauenarzt oder auch der Hebamme wahrgenommen werden sollten. In den ersten Tagen nach der Einnistung der Eizelle ist noch nichts von der Schwangerschaft zu spüren. Erst, wenn die Periode ausbleibt oder sich die morgendliche Übelkeit einstellt, macht die Schwangerschaft bemerkbar.
Eine Eileiterschwangerschaft ist eine Sonderform der Schwangerschaft. Die befruchtete Eizelle nistet sich bei der sogenannten Tubargravidität nicht in der Gebärmutter ein. In der Regel erfolgt die Einnistung in einem der beiden Eileiter. Es kann aber auch sein, dass sich die Eizelle in den Eierstöcken oder im Gebärmutterhals einnistet. In den meisten Fällen stirbt die Eizelle nach wenigen Monaten von selber wieder ab und es kommt in der Folge zu einer Fehlgeburt. Daher wird die Eileiterschwangerschaft meist nicht bemerkt.
Eileiterschwangerschaft – welche Ursachen stecken dahinter?
Es können verschiedene Auslöser hinter einer Eileiterschwangerschaft stecken. Häufig steckt ein gestörter Transport der Eizellen im Bereich der Eileiter dahinter. Der kann anatomische Ursachen haben, wie etwa Verwachsungen am Eileiter, Polypen oder Engstellen, welche aufgrund von Infektionen entstanden sind. Auch eine Muskelschwäche im Eileiter kann Grund für eine Eileiterschwangerschaft sein. Weitere Ursachen:
- Abtreibungen
- Fehlgeburten
- zu geringe Anzahl an Zilien im Eileiter
Auch bestimmte Risikofaktoren können eine Eileiterschwangerschaft bedingen, wie etwa Bauchoperationen oder operative Eingriffe im Bereich des Beckens. Künstliche Befruchtungen oder vorangegangene Eileiterinfektionen können ebenfalls die Entstehung einer Eileiterschwangerschaft begünstigen.
Wie kann eine Eileiterschwangerschaft therapiert werden?
In den meisten Fällen kommt es bei einer Eileiterschwangerschaft im weiteren Verlauf zu einer Fehlgeburt, sodass keine weitere Therapie erforderlich ist. Sollte dies allerdings nicht der Fall sein, muss eine Tubargravidität im Rahmen eines operativen Eingriffs oder medikamentös beseitigt werden. Ein operativer Eingriff wird meist per Laparoskopie (Bauchspiegelung) durchgeführt. Die eingenistete Eizelle wird aus dem Eileiter entfernt und, sollte der Eileiter beschädigt sein, wird dieser gleich mit entnommen.
Schwangerschaft – wie sieht die Vorsorge aus?
In der Schwangerschaft sind regelmäßige Vorsorge- und Kontrolluntersuchungen Pflicht, um die Gesundheit von Mutter und Kind gewährleisten zu können. Im Rahmen der Vorsorge können auch eventuelle Erkrankungen in einem frühen Stadium diagnostiziert und therapiert werden. Zu den regelmäßigen Untersuchungen zählen etwa vaginaler Ultraschall, Tastuntersuchung von Bauch und Brust sowie die Messung des Blutdrucks. Einen sehr wichtigen Stellenwert bei der Vorsorge nehmen die Ultraschalluntersuchungen ein, bei denen nach der zeitgerechten Entwicklung des Kindes im Mutterleib geschaut wird.
Neben den regelmäßigen Untersuchungen gibt es auch spezielle, die bei einer Schwangerschaft durchgeführt werden können. Dazu zählen beispielsweise:
- Schwangerschaftsdiabetestest
- humangenetische Tests
- Fruchtwasseruntersuchung
- Toxoplasmose-Test
Nach einer Eileiterschwangerschaft – ist eine neuerliche Schwangerschaft möglich?
Sofern der Eileiter noch erhalten geblieben ist, steht einer weiteren Schwangerschaft nach einer Eileiterschwangerschaft nichts im Wege. Aus diesem Grund ist auch eine Behandlung bei einer Eileiterschwangerschaft, die Komplikationen bereitet, so wichtig. Auch bei einer eventuellen Unfruchtbarkeit kann eine künstliche Befruchtung, die sogenannte In-Vitro-Fertilisation, im Falle des Kinderwunsches helfen.
Schwangerschaft und Eileiterschwangerschaft – Kosten der Untersuchungen und Therapien
Die Krankenkassen zahlen die Kosten für die meisten Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft und auch die Kosten, welche nachher bei der Entbindung entstehen. Gleiches gilt für die Behandlung bei einer Eileiterschwangerschaft. Bei einer künstlichen Befruchtung nach einer Eileiterschwangerschaft sieht der Fall dagegen anders aus. Meist beteiligen sich die Krankenkassen nur anteilig an den Kosten.