Scheidenpilz – was ist das?
Ein Scheidenpilz, auch als Vaginal-Mykose bezeichnet, ist eine Erkrankung im Bereich der Scheide. Diese wird in der Regel durch spezielle Hefepilze ausgelöst, sodass es zu entzündlichen Prozessen in und außerhalb der Scheide kommt. Von den meisten Frauen wird ein Scheidenpilz als sehr unangenehm befunden und gilt immer noch als Tabu-Thema.
Studien haben gezeigt, dass etwa jede vierte Frau im Laufe ihres Lebens an einer Vaginal-Mykose leidet. Trotzdem ist die Erkrankung immer noch mit einem sehr hohen Schamgefühl belegt, für das es aber keinen Grund gibt. Besser ist es, wenn die Betroffenen offen mit der Erkrankung umgehen und möglichst zeitnah mit einer adäquaten Therapie beginnen. Dies kann den Leidensdruck auf ein Minimum reduzieren.
Welche Ursachen stecken hinter einem Scheidenpilz?
Pilze sind die Hauptursache für die Entstehung von Scheidenpilz, welche von Natur aus schon in der Scheide vorhanden sind. In der Regel führen diese aber nicht zu einer Pilzinfektion, da die Vagina über einen sehr guten, schützenden Mechanismus verfügt. Ein geschwächtes Immunsystem oder bestimmte Erkrankungen können die Entstehung einer Scheideninfektion durch Pilze begünstigen. Weitere Faktoren, welche Vaginal-Pilz begünstigen können:
- ein übertriebenes Maß an Körperhygiene, welches den natürlichen Schutzmantel der Scheide angreift
- synthetische Materialien, welche sehr eng im Intimbereich anliegen vermehrter Verzehr von Speisen, die sehr viel Zucker enthalten
Auch die Einnahme der Anti-Baby-Pille oder eine Schwangerschaft kann zur Bildung von Scheidenpilz führen. In den Wechseljahren steigt ebenfalls das Risiko, an einer Vaginal-Mykose zu erkranken.
Wie äußert sich ein Scheidenpilz?
Eine Pilzinfektion im Scheidenbereich kann sehr unangenehm sein und ist meist mit einem extremen Juckreiz verbunden. Das genaue Ausmaß und die Art der Symptome hängt damit zusammen, welcher Pilztyp die Infektion ausgelöst hat. In den meisten Fällen klagen die Betroffenen über einen schlecht riechenden Ausfluss, der von bröckeliger Konsistenz ist. Weitere Anzeichen, die auf einen Scheidenpilz hindeuten können:
- geschwollene Schleimhaut
- Brennen in und außerhalb der Scheide
- Schmerzen beim Sex
- Hautausschläge rund um die Vulva
Es kann auch vorkommen, dass die Haut an der Vulva einreißt. Dann kommt es zu Bildung von sehr schmerzhaften Rhagaden, die aber sich aber ohne Narbenbildung wieder zurückbilden.
Wie wird ein Scheidenpilz diagnostiziert?
Ein normaler Abstrich an den betroffenen Stellen reicht aus, um einen Vaginal-Pilz diagnostizieren können. Dieser Abstrich wird dann im Labor weiter untersucht und es wird eine Pilzkultur angelegt. Sollte es sich um den ersten Befall mit einem Scheidenpilz handeln, kann die Kultur auch entfallen. Bei wiederkehrenden Erkrankungen muss mit Hilfe einer Pilzkultur abgeklärt werden, ob es sich um eine besonders widerstandsfähige Pilzart handelt. Dann muss eine spezielle Art der Therapie gewählt werden.
Scheidenpilz – wie gestaltet sich die Therapie?
Es gibt viele wirksame Antipilzmittel, welche gegen die gängigsten Pilzarten eingesetzt werden. Diese Mittel laufen unter der Oberbezeichnung Antimykotika und werden in der Regel lokal angewandt. Sie sorgen dafür, dass die Pilze in ihrem Wachstum gehemmt werden. Manche Mittel lassen die Pilze auch absterben. Meist erfolgt die Therapie mittels einer Kombination aus Salbe und Zäpfchen.
Es kann bei hartnäckigen Pilzinfektionen passieren, dass Salbe und Zäpfchen nicht ausreichen. In dem Fall kann die Therapie noch durch die zusätzliche Gabe von Tabletten unterstützt werden.
Kann ich einem Scheidenpilz vorbeugen?
Bestimmte Punkte können der Bildung einer Vaginal-Mykose vorbeugen, wie beispielsweise Unterwäsche aus Baumwolle statt Synthetik. Auch Binden können eine Pilzinfektion begünstigen, da es zu einem Feuchtigkeitsstau kommt. Achten Sie daher auf luftdurchlässige Kleidung. Außerdem ist eine adäquate Toilettenhygiene wichtig, um das Eindringen von Darmpilzen in die Scheide zu verhindern.