Plötzlicher Kindstod – was ist das?

Der plötzliche Kindstod, in der medizinischen Fachsprache auch als Sudden Infant Death Syndrome (SDIS) bezeichnet, kann im ersten Lebensjahr auftreten. Es handelt sich nicht um eine Krankheit im eigentlichen Sinne, sondern um eine Ausschlussdiagnose. Diese wird getroffen, wenn keine andere Ursache für den Tod des Säuglings im Rahmen einer Autopsie oder aufgrund der Krankengeschichte gefunden werden konnte.

Statistiken zeigen, dass jedes Jahr etwa 300 Säuglinge vom plötzlichen Kindstod betroffen sind. Obwohl die Zahlen, dank zahlreicher präventiven Kampagnen und Aufklärungsmaßnahmen, seit etlichen Jahren stark zurückgegangen sind. Ende des 20. Jahrhunderts waren es noch bis zu 900 Babys, die im Schlaf ohne ersichtlichen Grund gestorben sind. Studien haben außerdem gezeigt, dass männliche Säuglinge häufiger vom SDIS betroffen sind als weibliche.

Es gibt bestimmte Risikofaktoren, welche eng mit dem plötzlichen Kindstod verbunden sind. Dazu zählen beispielsweise Schlafen in der Bauchlage, nicht ausreichende Zirkulation der Luft im Kinderbett oder Frühgeburten, welche vor der 33. Schwangerschaftswoche auftreten. Nachstehend geben wir Ihnen noch mehr Informationen zum Sudden Death Infant Syndrome.

Welche Faktoren können SDIS auslösen?

Die genaue Ursache für den plötzlichen Kindstod konnte, trotz intensiver Forschung, noch nicht abschließend geklärt werden. Es wird vermutet, dass mehrere Punkte zusammenkommen, die in der Kombination zum SDIS führen. Besonders häufig sind Säuglinge in den ersten sechs Monaten betroffen, wobei meist eine Störung der Atemfunktion vermutet wird.

Die Atemfunktionsstörung führt zu einer Reduzierung von Sauerstoff im Blut und gleichzeitig erhöht sich die Konzentration an Kohlenstoffdioxid. Die Folge ist ein deutlich langsamer Herzschlag und es kann zu Schnappatmung kommen. In der Regel würde das betroffene Kind aufwachen. Beim SDIS ist dies leider nicht der Fall und es kommt zur Erstickung im Schlaf. Rauchen in der Umgebung des Kindes oder die Einnahme von Drogen während der Schwangerschaft kann die Wahrscheinlichkeit für einen plötzlichen Kindstod außerdem erhöhen.

Kann man einem plötzlichen Kindstod vorbeugen?

Prinzipiell gibt es einige Dinge, die das Risiko für SDIS minimieren können. Ein wichtiger Punkt ist die optimale Schlafposition, die bei Säuglingen immer auf dem Rücken sein sollte. Bauch- oder auch Seitenlage sollten vermieden werden. In den ersten Lebensmonaten sollten Sie außerdem Kuscheltiere oder Kissen aus dem Bett Ihres Kindes verbannen. Diese bergen ansonsten ein zusätzliches Erstickungsrisiko.

Das Kinderzimmer sollte immer eine angenehme Temperatur aufweisen, die nie zu hoch sein sollte. Ideal ist eine Raumtemperatur von 18° C, sodass Ihr Kind nicht zu schwitzen beginnt. Achten Sie darauf, dass die Bettdecke Ihres Kindes fest und möglichst flach ist. Zu weiche Decken bergen die Gefahr, dass sich Ihr Baby in der Nacht darin einwickelt. Besser ist ein Schlafsack, der nicht den Kopf des Kindes während des Schlafs bedecken kann. Außerdem sollten Sie auf die Umrandung des Bettes, das sogenannte Nestchen, verzichten.

Hilft es, wenn ich das Baby in meinem Bett schlafen lasse?

Über das sogenannte Co-Sleeping gibt es widersprüchliche Aussagen in den verschiedenen Studien. Amerikanische Forscher gehen davon aus, dass das Schlafen im Elternbett das Risiko für den plötzlichen Kindstod senken kann. In britischen Studien wird genau das Gegenteil festgestellt und Co-Sleeping wird als Risikofaktor gesehen.

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