Lungenkrebs – was bedeutet das eigentlich?
Lungenkrebs zählt zu den am häufigsten vorkommenden Krebsarten weltweit und entsteht in den meisten Fällen im Bereich der Bronchien. Aus diesem Grund wird Lungenkrebs auch als Bronchialkarzinom bezeichnet. Die bösartigen Wucherungen bilden sich aus den Schleimhautzellen, die sich in den Bronchien befinden. Es gibt unterschiedliche Varianten, wie etwa den kleinzelligen und nicht-kleinzelligen Lungenkrebs.
Je nach Art des Bronchialkarzinoms ändert sich auch das Wachstum. Kleinzellige Karzinome nehmen schnell an Größe zu und in der Folge kommt es auch zu Streuungen von Krebszellen (Metastasen). Nicht-kleinzellige Karzinome wachsen dagegen deutlich langsamer und grenzen sich von dem umliegenden Gewebe meist ab. Aus diesem Grund können solche Karzinome gut operativ entfernt werden.
Eine frühe Diagnose bei Lungenkrebs steigert die Heilungschancen und auch die Lebenserwartung der Patienten. Oft treten die Symptome aber erst in einem späten Stadium auf und können auch auf andere Krankheiten verweisen.
Welche Ursachen können Lungenkrebs bedingen?
Der Genuss von Nikotin und Tabakrauch im Allgemeinen werden als eine der Hauptursachen von Lungenkrebs angesehen. Auch Passivrauchen wird als Risikofaktor eingestuft, denn auch im Rauch befinden sich viele krebserregende Substanzen. Weitere Risikofaktoren oder Ursachen für Lungenkrebs sind:
- Schadstoffbelastung im beruflichen Umfeld (durch Quarzstäube, Asbest, etc.)
- Belastung durch Umweltgifte, wie etwa durch Radon
Studien haben gezeigt, dass Rauchen im jugendlichen Alter das Risiko erhöht, in späteren Jahren an Krebs zu erkranken. Das Risiko ist dann 30-fach höher als bei Nichtrauchern. Es gibt auch Krankheiten, welche die Entstehung von Lungenkrebs begünstigen können. In der Folge bilden sich Narben im Bereich des Lungengewebes, an denen Bronchialkarzinome entstehen. Auch die genetische Disposition spielt eine Rolle, beispielsweise bei vorliegenden Erkrankungen im familiären Umfeld.
Wie sehen die Symptome bei Lungenkrebs aus?
Gerade im Anfangsstadium verursacht Lungenkrebs meist keine Beschwerden. Erst zu einem späteren Zeitpunkt können sich erste Symptome zeigen, wie etwa Atemnot oder häufig auftretender, lang anhaltender Husten. Auch die Verschlechterung eines chronischen Hustens kann ein Anzeichen für Lungenkrebs sein. Weitere Warnzeichen sind:
- Auswurf über einen längeren Zeitraum
- Fieberschübe, die keine Ursache haben
- Schmerzen im Brustbereich
- Gewichtsreduktion
Auch ein Nachlassen der körperlichen Leistungsfähigkeit und eine allgemeine Abgeschlagenheit können Symptome bei Lungenkrebs sein. Bei einigen Patienten schwellen auch die Lymphknoten an, welche über dem Schlüsselbein liegen, und es kommt zu Heiserkeit oder Beschwerden beim Schlucken.
Lungenkrebs – wie sieht die Diagnose aus?
Es werden unterschiedliche Diagnoseverfahren bei Verdacht auf Lungenkrebs angewandt. Im ersten Schritt erfolgt eine gründliche Anamnese, bei der Vorerkrankungen, Lebensumstände und genetische Dispositionen abgeklärt werden. Danach wird eine gründliche Untersuchung durchgeführt, bei der unter anderem folgende Diagnoseverfahren zur Verfügung stehen:
- bildgebende Diagnostik (CT und MRT)
- Bronchoskopie (Spiegelung der Lunge)
- Röntgenuntersuchung
Sollte ein Lungentumor diagnostiziert werden, stehen noch andere Untersuchungen an. Diese sind notwendig, um eventuelle Metastasen aufzuzeigen. Infrage kommen eine Knochenszintigrafie, Utraschalluntersuchung und Positronen-Emissionstomografie.
Kann Lungenkrebs behandelt werden?
Grundsätzlich ist Lungenkrebs therapierbar, lediglich die Art der Behandlung muss individuell ausgearbeitet werden. Es hat sich gezeigt, dass kleinzellige Tumoren meist gut mit einer Chemotherapie behandelt werden können. Allerdings haben sich diese Art der Karzinome meist schon in anderen Regionen ausgebreitet und gestreut. Eine operative Entfernung des Tumors ist meist nicht mehr möglich oder sinnvoll.
Nicht-kleinzellige Karzinome, welche sich noch in den beiden ersten Stadien befinden, können operativ entfernt werden. Dies steigert auch die Chancen auf eine spätere Heilung. Im Anschluss an die Operation bei Lungenkrebs kann eine Strahlen- oder Chemotherapie angeschlossen werden. Auch eine Kombination aus beiden ist möglich.
Sollte eine Operation möglich und auch notwendig sein, ist diese mit einem großen Aufwand verbunden. Es handelt sich nicht um einen minimal-invasiven Eingriff, sondern vielmehr um eine große, komplexe OP. Ziel ist es, den Tumor zu entfernen und möglichst viel gesundes Lungengewebe zu erhalten.