Magenkrebs – was ist das eigentlich?
Die Veränderung der Ernährungs-gewohnheiten in den letzten Jahren hat dazu geführt, dass weniger Menschen an Magenkrebs in Deutschland erkranken. Die Karzinome bilden sich meist in der Magenschleim-haut, genauer gesagt in den dort liegenden Drüsenzellen. Es gibt aber noch anderen Formen von Magenkrebs, die beispielsweise im Muskelgewebe entstehen. Diese Karzinomarten sind aber eher selten und meist handelt es sich um Tumore der Magenschleimhaut.
Magenkrebs wird meist in einem sehr späten Stadium entdeckt, da es in der Anfangszeit nur selten zu Beschwerden kommt. Studien haben gezeigt, dass Magenkarzinome erst mit zunehmendem Alter auftreten. Kinder, Jugendliche oder Erwachsene mittleren Alters entwickeln nur sehr selten Magenkrebs. Zudem erkranken mehr Männer an Magenkrebs als Frauen.
Es gibt einige Risikofaktoren, welche die Entstehung von Magenkrebs bedingen können. Auch diverse Erkrankungen des Magentraktes können zur Bildung eines Magenkarzinoms beitragen.
Magenkrebs - Welche Funktion hat der Magen?
Die Nahrung, die täglich aufgenommen wird, kann im Magen gespeichert werden. Der Magen ist also sozusagen für kurze Zeit ein Zwischenspeicher, bevor die Nahrung weiter in den Darm gegeben wird. Aber der Magen speichert die Nahrung nicht nur, sondern bereitet sie schon für die anschließende Verdauung vor. Die entstandene Mischung wird im Anschluss Stück für Stück an den Darm abgegeben.
Gerade die Magenschleimhaut übernimmt eine wichtige Funktion bei diesen Vorverdauungsprozessen. Genau dort werden die Magensäure und andere Verdauungssäfte produziert. Die Drüsenzellen, welche sich in der Magenschleimhaut befinden, stellen auch den Magenschleim her. Dieser spezielle Schleim übernimmt den Schutz der empfindlichen Magenwand.
Welche Ursachen können zur Entstehung von Magenkrebs führen?
Eine eindeutige Aussage über die Ursache von Magenkrebs lässt sich nicht treffen, denn die Auslöser können ganz verschieden sein. Es wird vermutet, dass bestimmte Magenerkrankungen die Entwicklung von Magenkrebs begünstigen können. Dies gilt etwa für Magenschleimhautentzündungen, welche durch den Bakterienstamm Heliobacter pylori ausgelöst werden. Weitere Auslöser für Magenkrebs können sein:
- Ernährungsgewohnheiten (beispielsweise übermäßiger Verzehr von sehr salzhaltigen Lebensmitteln)
- Rauchen und Konsum von Alkohol
- genetische Disposition
Wie sehen die Symptome bei Magenkrebs aus?
Magenkrebs wird meist erst in einem sehr späten Stadium bemerkt, da er zu Anfang fast völlig beschwerdefrei verläuft. Zeigen sich dann erste Anzeichen, können diese auch auf andere Erkrankungen hindeuten. Gewichtsabnahme und eine Minderung der körperlichen Leistungsfähigkeit können erste Anzeichen für Magenkrebs sein. Weitere Symptome sind
- Übelkeit und Erbrechen
- unangenehmes Druckgefühl im Bereich des Oberbauchs
- Appetitverlust
Auch eine Abneigung davor, Fleisch zu essen, kann ein Anzeichen für Magenkrebs sein. In jedem Fall muss abgeklärt werden, was die Ursachen für die Beschwerden sind. Nicht immer muss zwangsläufig ein Magenkarzinom dahinterstecken.
Magenkrebs – wie kann ein Magenkarzinom diagnostiziert werden?
Bei Verdacht auf Magenkrebs erfolgt im ersten Schritt eine ausführliche Anamnese. Vorerkrankungen und Ernährungsgewohnheiten sind Faktoren, die in diesem Rahmen erörtert werden können. Danach können weitere Diagnoseverfahren durchgeführt werden, wie etwa:
- Gastroskopie (Magenspiegelung)
- Röntgen-Thorax
- Sonographie der Organe
- Computertomographie (CT)
der Magenkrebs bereits in einem sehr fortgeschrittenen Stadium befinden, so können weitere Untersuchungen nötig sein. Dazu gehört beispielsweise eine Bauchspiegelung, die sogenannte Laparoskopie. Mit Hilfe dieses Diagnoseverfahrens können Metastasen in den Nachbarorganen identifiziert werden.
Wie kann Magenkrebs therapiert werden?
Die Frage, welche Therapie infrage kommt, hängt natürlich von der Art und den Ausmaßen des Magenkarzinoms zusammen. In einem frühen Stadium kann Magenkrebs noch sehr gut operativ entfernt werden. Im Rahmen dieser Operation können auch angrenzende Lymphknoten entnommen werden, sofern dies als notwendig erachtet wird. Weitere Behandlungsmöglichkeiten stellen Bestrahlung und Chemotherapie dar, oft auch in Kombination.
Bei Magenkarzinomen in einem sehr fortgeschrittenen Stadium ergibt eine Operation meist wenig Sinn. Dann kommen Strahlen- und Chemotherapie zum Einsatz. Schmerzen werden mit speziellen Medikamenten gelindert. Auch die Umstellung der Ernährungsweise kann bei Magenkrebs sinnvoll sein und den Effekt der Therapie unterstützen.