Meniskus - Ursache für Knieschmerzen?
Ein Schaden am Meniskus, beispielsweise bedingt durch einen Unfall oder alterstypische Verschleißerscheinungen, kann zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen. Im medizinischen Fachjargon wird ein Meniskusschaden als Meniskopathie bezeichnet. Es gibt verschiedene Ursachen, die zu einer Schädigung am Meniskus führen können. Bereits im Kindesalter können erste Probleme auftreten, die sich im Laufe der Jahre noch verschlechtern können.
Ein Meniskusriss, ob im am Innen- oder Außenmeniskus, gehört zu den häufigsten Schädigungen, die im Bereich des Knies auftreten können. Bei einem akuten Meniskusriss treten starke Schmerzen im Bereich des Kniegelenks auf. Meist ist auch lokal eine Schwellung zu beobachten. Sollte ein Meniskusriss nicht behandelt werden, kann es zu einem schmerzhaften, entzündlichen Erguss im Gelenk kommen.
Meniskus – welche Aufgabe übernehmen Innen- und Außenmeniskus?
Im Knie gibt es insgesamt zwei Menisken, unterteilt in Außen- und Innenmeniskus:
Meniscus medialis: Der Innenmeniskus ist Teil des Kniegelenks und stellt die Verbindung zwischen Oberschenkel und Schienbein dar. Er ist, aufgrund seiner Verwachsung mit dem Kniegelenk, in seiner Beweglichkeit eingeschränkt. Aus diesem Grund kommen Verletzungen des Innenmeniskus häufiger vor.
Meniscus lateralis: Ein höheres Maß an Beweglichkeit weist der Außenmeniskus auf, der nicht mit dem Seitenband verbunden ist. Dadurch wird er weniger stark beansprucht und weist infolgedessen ein niedrigeres Verletzungsrisiko auf.
Die beiden Menisken sind für die optimale Druckverteilung im Kniegelenk zuständig. Gleichzeitig sorgen sie dafür, dass die Gelenkflächen optimal aufeinander passen.
Wie sehen die Symptome bei einer Schädigung des Meniskus aus?
Die Symptome bei einer Meniskusschädigung können ganz unterschiedlich ausfallen, abhängig von der Art der Schädigung. Ein Meniskusriss, etwa verursacht durch einen Sportunfall, ist mit akuten Schmerzen verbunden. Die Betroffenen können ihr Knie nur unter starken Schmerzen bewegen. Es kann auch vorkommen, dass Beug- und Streckbewegungen nicht mehr ausgeführt werden können. In aller Regel ist das Knie bei einem Meniskusriss sehr stark geschwollen.
Ähnlich starke Schmerzen treten auch bei einem Verschleiß des Meniskus auf, verschwinden aber nach einigen Wochen wieder. In jedem Fall sollte aber ein Orthopäde aufgesucht werden, auch wenn die Schmerzen wieder weg sind. Bei einem Meniskusverschleiß kommt es unbemerkt zu einer zusätzlichen Schädigung des Knorpels, die wiederum mit Schmerzen verbunden ist.
Wie kann eine Schädigung des Meniskus diagnostiziert werden?
Für die Diagnostik eines Meniskusschadens ist zu Anfang ein ausführliches Patientengespräch nötig, bei dem auch die Krankengeschichte erörtert wird. An das Gespräch wird meist eine erste Untersuchung angeschlossen, die unter anderem Tests zur Beweglichkeit und Funktionsfähigkeit des Kniegelenks umfasst. Folgende Tests können im Rahmen dieser Untersuchung durchgeführt werden:
Steinmann-Zeichen: Hinter diesem Begriff verbergen sich Funktionstests, die bei einem vermutenden Meniskusriss durchgeführt werden. Im Zuge dieser Tests werden beispielsweise Innen- und Außenrotation sowie diverse Schmerzpunkte überprüft.
Apley-Grinding-Test: Mit Hilfe dieses Tests kann gezielt nach einer Schädigung von Außen- oder Innenmeniskus geschaut werden. Auch Läsionen des Kapsel-Bandes können aufgedeckt werden, falls vorliegend.
Eine sichere Aussage über eine eventuell vorliegende Schädigung des Meniskus kann erst durch bildgebende Verfahren getroffen werden. Dazu gehören Röntgendiagnostik und Magnetresonanztherapie. Sollte ein Erguss im Kniegelenk vorliegen, so wird meist eine Punktion des entsprechenden Gelenks durchgeführt. Die entnommene Gelenkflüssigkeit kann im Labor auf weitere Punkte untersucht werden, die Indiz für eine Schädigung des Meniskus sein können.
Welche Therapieformen kommen bei Erkrankungen oder Defekten am Meniskus infrage?
Bei einer Schädigung des Meniskus hängt die Wahl der Therapie in erster Linie von Grad und Art der Schädigung ab. Bei kleinen Verletzungen oder Rissen des Meniskus kann auf konservative Methoden zurückgegriffen werden, wie etwa Schmerz- und Physiotherapie, unterstützt durch eine medikamentöse Behandlung. Sollte es sich um eine schwerere Schädigung handeln, ist eine Operation des Meniskus angebracht.
Es gibt verschiedene, operative Methoden, die bei einem Meniskusriss angewandt werden können. Dazu gehören beispielsweise:
Meniskusnaht: Eine sogenannte Meniskusrefixation kommt bei einem leicht gerissenen Meniskus infrage. Voraussetzung ist, dass keine Abnutzung des Meniskus oder der Knorpelschicht vorliegt. Die zerrissenen Teile des Meniskus werden zusammengenäht, mit dem Ziel, das Gewebe des Knorpels zu erhalten.
Meniskusteilentfernung: Im Zuge einer Meniskusteilresektion werden die zerstörten oder eingerissenen Bereiche des Meniskus entfernt. Dabei soll noch genug Meniskusgewebe erhalten bleiben, um die Funktion weiterhin gewährleisten zu können.
Der Meniskus kann auch komplett durch ein künstliches Implantat ersetzt werden. Gerade bei einer vollständigen Entfernung des Meniskus ist es angeraten, einen adäquaten Ersatz einzusetzen. Sollte dies nicht geschehen, erhöht sich das Risiko für den Patienten, später an einer Arthrose im Knie zu erkranken. Die Nachsorge nach einer Meniskus-OP, gleich welcher Art, ist wichtig, um den gewünschten Erfolg garantieren zu können. Meist wird eine Kombination aus Lymphdrainage und Physiotherapie verordnet, um die Beweglichkeit des Kniegelenks für die Zukunft zu optimieren.