Bronchoskopie – diagnostische und therapeutische Anwendungsgebiete
Eine Bronchoskopie wird auch als Lungenspiegelung bezeichnet und ist eine spezielle Variante der pneumologischen Endoskopie. Im Rahmen dieses besonderen Untersuchungsverfahrens können Erkrankungen oder Veränderungen im Bereich der Luftröhre und der bronchialen Schleimhaut erkannt und unter Umständen auch behandelt werden.
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurde ein Vorläufer der heutigen, modernen Bronchoskopie von einem deutschen Pneumologen durchgeführt. In den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts wurde dann das erste, flexible Bronchoskop entwickelt.
Im Rahmen der Diagnostik von Lungentumoren ist die Bronchoskopie eines der am häufigsten angewandten Diagnoseverfahren. Andere, bildgebende Verfahren, wie etwa Röntgen oder CT, lassen oftmals keine genaue Diagnose zu. Nicht nur kleinere Eingriffe, sondern auch bestimmte Operationen können im Rahmen einer Bronchoskopie durchgeführt werden.
Wie sieht das therapeutische Spektrum bei einer Bronchoskopie aus?
Eine Bronchoskopie kann nicht nur als Diagnoseinstrument angewandt werden. Auch therapeutisch kann das Verfahren genutzt werden, um beispielsweise Fremdkörper aus den Atemwegen zu entfernen. Dies wird auch bei kleinen Patienten angewandt, wenn ein Fremdkörper verschluckt wurde und in der Luftröhre steckt. Weitere Behandlungsmethoden, für welche die Bronchoskopie genutzt wird:
- Entfernung von Tumoren im Bereich von Atemwegen oder Lunge
- Absaugung von Schleim
- Einbringen von Stents
Auch das Entfernen von Blutschwämmchen ist im Rahmen einer Bronchoskopie möglich.
Wie läuft eine Bronchoskopie ab?
In der Regel wird die flexible Bronchoskopie angewandt, die wesentlich schonender vonstattengeht als die starre Variante. Das spezielle Untersuchungsinstrument, als Bronchoskop bezeichnet, wird über Mund oder Nase eingeführt. Von dort aus gelangt das Bronchoskop über den Kehlkopf bis zur Lunge.
Die Bronchoskopie ist eigentlich mit sehr geringen Schmerzen verbunden. Dennoch wird vor Beginn der Untersuchung die Schleimhaut betäubt. Unter Umständen kann auch ein leichtes Schlafmittel verabreicht werden, um die Untersuchung so angenehm wie möglich zu gestalten. Eine starre Bronchoskopie erfordert dagegen immer eine Vollnarkose.
Es gibt einige Dinge, die Sie bei einer Bronchoskopie beachtet werden sollten:
- auf den Genuss von Nikotin sollte vier Stunden vor der Bronchoskopie verzichtet werden
- nach der Untersuchung ist Essen und Trinken für zwei Stunden untersagt (Verschluckungsgefahr)
- eine Bronchoskopie dauert zwischen 10 und 30 Minuten
Gibt es auch Sonderformen der Bronchoskopie?
Auch die Bronchoskopie wird ständig weiterentwickelt und eine ganz moderne Variante ist der sogenannte endobronchiale Ultraschall. Diese spezielle Form der Bronchoskopie wird bei unklaren Befunden angewandt, bei denen Röntgen oder CT keine klare Diagnose geben konnten. Der endobronchiale Ultraschall kann etwa zur Abklärung von Brustschmerzen genutzt werden.
Vom Ablauf her ähnelt der endobronchiale Ultraschall der normalen Bronchoskopie. Lediglich das Untersuchungsinstrument ist etwas anders gestaltet, denn an der Spitze ist ein spezieller Ultraschall-Kopf angebracht.
Welche Risiken gibt es bei der Bronchoskopie?
Wie bei vielen anderen Diagnoseverfahren ist auch die Bronchoskopie mit gewissen Risiken verbunden. Allerdings treten die folgenden, möglichen Begleiterscheinungen sehr selten auf:
- Atemnot
- Schmerzen im Halsbereich
- Blutungen
- Infektionen im Bereich der Atemwege
Sollte während einer Bronchoskopie auch eine Gewebeprobe entnommen werden, so können unter Umständen auch Lungenbläschen verletzt werden.
Bronchoskopie – Kosten der speziellen Untersuchungen
Die Kosten für eine Bronchoskopie, was den endobronchialen Ultraschall mit einschließt, werden von der gesetzlichen Krankenkasse in der Regel übernommen. Voraussetzung für die Kostenübernahme ist die medizinische Notwendigkeit.