Was ist eine Gynäkomastie?

Gynäkomastie (Brustkorrektur)- alles über Brustwachstum, OP-Techniken und Behandlungsmethoden

MännerbrustBei einer Gynäkomastie handelt es sich um eine Vergrößerung der männlichen Brustdrüse. In manchen Fällen kann der übermäßige Brustumfang eine medizinische Behandlung erfordern. Zu diesem Zweck stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.

Von einer Gynäkomastie ist die Rede, wenn das Brustwachstum eines Mannes dem einer Frau entspricht. Dabei kommt es zum Anwachsen des Drüsengewebes. Je nachdem, welche Ursache für das überschüssige Brustwachstum verantwortlich ist, wird zwischen verschiedenen Formen unterschieden. So kann eine Gynäkomastie sowohl natürliche Ursachen haben als auch durch eine Erkrankung hervorgerufen werden.

Eine Gynäkomastie zeigt sich entweder einseitig oder auf beiden Seiten der Brust. Im Grunde genommen handelt es sich bei ihr jedoch nicht um eine selbstständige Erkrankung, sondern um ein Symptom, dessen Urheber es zu finden gilt. Nicht selten ist das übermäßige Brustwachstum mit Beschwerden verbunden. So kann es zu Bewegungseinschränkungen, Spannungsgefühlen in den Brüsten oder Berührungsempfindlichkeiten an den Brustwarzen kommen. Manche Männer leiden aber auch überhaupt nicht unter Begleiterscheinungen.

Eine häufige Ursache der Gynäkomastie sind Grunderkrankungen. Ebenso kann das Brustwachstum des Mannes durch normale körperliche Prozesse oder die Einnahme von Drogen bzw. bestimmten Medikamenten hervorgerufen werden. Dabei wird das Hormonverhältnis zwischen Östrogen und Testosteron beeinflusst. Im Normalfall beträgt der Testosteronspiegel bei jungen Erwachsenen ungefähr 6 Nanogramm je Milliliter (ng/ml). Der normale Östrogenspiegel liegt zwischen 20 und 40 Picogramm (pg/ml). Auf diese Weise entsteht ein Testosteron/Östrogen-Quotient von 200 bis 300. Kommt es im Hormonhaushalt des Mannes zu Schwankungen, hat dies eine sensible Reaktion des Brustdrüsengewebes zur Folge, was wiederum zu einem Anwachsen der Brust führt. Von der Gynäkomastie zu unterscheiden ist die sogenannte Pseudogynäkomastie, auch Lipomastie genannt. Bei dieser Störung lagert sich lediglich Fett in die Brust ein. Sie tritt oftmals zusammen mit starkem Übergewicht auf.

Unabhängig von der auslösenden Ursache werden die betroffenen Männer von der Gynäkomastie oft psychisch beeinträchtigt. So möchten sich diese nicht mit bloßem Oberkörper zeigen, weil sie sich weniger männlich fühlen. Vor allem junge Männer in der Pubertät leiden häufig extrem unter einer Gynäkomastie, weil sie von Gleichaltrigen verspottet werden oder nicht dem üblichen Ideal eines Mannes entsprechen. Leider bildet sich das Brustwachstum nicht in jedem Fall nach der Pubertät wieder zurück.

Nicht selten wird ausgiebig Sport betrieben, da die Betroffenen das Brustwachstum durch Muskelaufbau rückgängig machen wollen. Von Erfolg gekrönt ist diese Strategie jedoch nur selten, sodass zumeist ein Arzt aufgesucht wird. Gelingt es diesem, die Ursache der Gynäkomastie erfolgreich zu behandeln, kommt es in der Regel zum Rückgang des Brustwachstums. Zu den konservativen Behandlungsoptionen gehört zum Beispiel eine Hormontherapie. Allerdings sind die konservativen Maßnahmen nur selten erfolgreich. Aus diesem Grund muss daher meist ein operativer Eingriff erfolgen.

Wie ist der operative Ablauf einer Gynäkomastie?

Wird eine Gynäkomastie operativ behandelt, sprechen Mediziner von einer Andromastektomie. Vor diesem Eingriff nimmt der Arzt jedoch erst einmal eine gründliche Untersuchung des Drüsengewebes vor, um das individuelle Ausmaß des Brustwachstums zu ermitteln. Ist ein Überschuss an Fettgewebe für die Gynäkomastie ursächlich, genügt zumeist eine Fettabsaugung (Liposuktion) als Behandlungsmaßnahme.

Die Operation bei einer Gynäkomastie sollte stets von einem erfahrenen Chirurgen vorgenommen werden, der über die erforderlichen Kenntnisse auf diesem Gebiet verfügt. Liegt eine Pseudogynäkomastie vor, findet in der Regel eine Fettabsaugung statt. Ein Hautschnitt an den Brustwarzenhöfen ist dazu meist nicht nötig. Für das Absaugen des Fetts nimmt der Operateur einen kleinen Schnitt am Brustmuskelrand vor. Dann leitet er eine spezielle Flüssigkeit in den Körper des Patienten ein, die die Region, die abgesaugt werden soll, aufquellen lässt. Weil die Fettzellen dabei aufschwemmen, können sie leichter abgesaugt werden. Nächster Schritt ist das Entfernen des Fettgewebes. Um keine Stufen zu erzeugen, muss der Operateur auf das unauffällige Auslaufen der Ränder an den Übergängen achten. Hat die Männerbrust einen zu großen Umfang, genügt eine Liposuktion allein nicht, sodass eine chirurgische Brustverkleinerung erfolgen muss.

Das Gleiche gilt, wenn das Gewebe in der Brustdrüse über eine so hohe Festigkeit verfügt, dass es sich nicht absaugen lässt. In solchen Fällen wird eine Andromastektomie vorgenommen. Bei diesem Verfahren setzt der Chirurg einen Schnitt am Warzenhof der Brust. Durch diesen lässt sich dann das überschüssige Gewebe entfernen. Wichtig bei dem Eingriff ist eine sparsame Schnittführung, um die Bildung von größeren sichtbaren Narben zu vermeiden. Auch auf die Sensibilität und die Durchblutung der Brustwarzen gilt es zu achten. Letzter Schritt der Operation ist das Einlegen einer Drainage.

Liegt eine ungewöhnlich starke Gynäkomastie vor, erfolgt ein operativer Eingriff, der sich mit der Brustverkleinerung bei einer Frau vergleichen lässt. Von dem Ausmaß des Hautüberschusses hängt es ab, welche Schnitte der Operateur letztlich vornimmt. Dabei kann es sich um eine Schnittführung rund um den Brustwarzenhof, einen T-Schnitt oder einen i-Schnitt handeln.

Vor dem Eingriff erhält der Patient normalerweise eine Vollnarkose. Bei kleineren Eingriffen reicht auch eine lokale Anästhesie aus. Die Dauer des Eingriffs liegt im Durchschnitt bei 90 bis 120 Minuten. Findet eine Fettabsaugung statt, darf der Patient noch am gleichen Tag die Klinik wieder verlassen. Handelt es sich jedoch um eine Andromastektomie, ist diese mit einem kurzen stationären Aufenthalt verbunden.

Nach dem Eingriff muss der Patient sechs Wochen lang Kompressionswäsche tragen. Dadurch wird das Verheilen der Wunden unterstützt und ein positives ästhetisches Resultat erzielt. Außerdem darf der Patient sechs Wochen keinen Sport treiben.

Welcher Mann kann sich einer Gynäkomastie unterziehen?

Durchgeführt wird eine operative Korrektur der männlichen Brust prinzipiell aus Gründen der Ästhetik, was sich wiederum positiv auf die Psyche des Patienten auswirkt. Vornehmen lässt sich eine operative Brustkorrektur bei Männern, deren Brust zu groß ausfällt oder bei denen in der Brustregion deutlich sichtbare Fettpolster auftreten. Bestehen möglicherweise Gegenanzeigen wie Vorerkrankungen oder die Einnahme von bestimmten Arzneimitteln, müssen diese mit dem Arzt abgeklärt werden. Eine wichtige Rolle spielt zudem die Erwartungshaltung des Mannes. Diese sollte nicht zu groß und auch zu realisieren sein.

Ist der Patient noch minderjährig, muss ein Erziehungsberechtigter seine Zustimmung zu dem Eingriff erteilen. Ein zu frühes Durchführen der Operation sollte allerdings vermieden werden. So ist es wichtig, zunächst ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten über den Befund sowie die psychischen Belastungen zu führen. Außerdem muss zwischen den Operationsrisiken und dem Ziel des Eingriffs abgewogen werden.

Welche Ärzte führen bei Männern eine Brustkorrektur durch?

Bei dem Arzt, der die operative Brustkorrektur durchführt, sollte es sich unbedingt um einen Facharzt für Ästhetische und Plastische Chirurgie handeln. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die Erfahrung des Chirurgen. Je mehr Eingriffe dieser Art bisher vorgenommen wurden, desto höher sind auch die Erfolgsaussichten. So hat ein erfahrener Chirurg genaue Kenntnisse darüber, was geschehen muss, wenn die Operation einen unbeabsichtigten Verlauf nimmt und welche Maßnahmen er beachten muss. Wichtig ist zudem, dass der Arzt auf Vorgehensweisen zurückgreift, die sich individuell am besten für den Patienten eignen. Auch die Gefahr von Komplikationen und unerwünschten Nebenwirkungen lässt sich durch einen erfahrenen Operateur vermindern.

Zu beachten sind weiterhin die hygienischen Zustände in der Klinik, in der der Eingriff durchgeführt werden soll.

Übersicht der Daten

Dauer der Behandlung ca. 1,5 bis 2,5 Stunden
Art der Behandlung operativ
Klinikaufenthalt ambulant
Anästhesie in der Regel eine Vollnarkose
Dauer der Nachbehandlung Tragen von Kompressionswäsche für ca. 6 Wochen
Sport und Arbeitsfähigkeit ca. 6 Wochen kein Sport
Kosten ab ca. 2.000 Euro
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