Hyaluronsäure - Jungbrunnen gegen Falten?
Faltenbehandlung mit Hyaluronsäure - geeignet zum Unterspritzen und aufpolstern von Falten
Die Bezeichnung Hyaluron entstammt dem Griechischen und bedeutet so viel wie „gläsern“. So ist die Hyaluronsäure (HA) u. a. im Glaskörper des Auges zu finden. Außerdem kommt sie in den Gelenken und der Knorpelmasse vor. Am häufigsten enthalten ist sie allerdings in der Haut. Sie wird von den Bindegewebszellen hergestellt und gelangt dann in deren Zwischenraum. Von dort aus übernimmt die Hyaluronsäure den Schutz der Haut vor schädlichen freien Radikalen und kümmert sich um die Steuerung der Wasserspeicherung.
Hyaluron wird vom chemischen Aufbau her zu den Polysacchariden gezählt. Dabei handelt es sich um zuckerähnliche Verbindungen, von denen im Organismus wichtige Aufgaben erfüllt werden. Zu den Eigenschaften der Hyaluronsäure gehört vor allem die Wasserbindung.
Hyaluronsäure verfügt über eine hohe Wasserbindungskapazität. Im Auge binden sich 98 Prozent Flüssigkeit an 2 Prozent Hyaluronsäure. Hyaluronsäureartiges Gewebe ist auch für die Bandscheiben und deren gallertartigen Kern von Vorteil. So lässt sich Wasser nicht komprimieren. Auf diese Weise entsteht Druckbeständigkeit, wodurch sich das Gewicht des Körpers besser tragen lässt. Innerhalb der Gelenke und der Knorpel gehört die Hyaluronsäure zur Gelenkflüssigkeit. Sie kommt als Schmiermittel und gewissermaßen als Stoßdämpfer zum Einsatz. Ferner übernimmt sie das Versorgen von Haut und Bindegewebe mit Nährstoffen und Feuchtigkeit.
Hyaluronsäure - Wundermittel gegen Falten?
Hyaluronsäure lässt sich in drei unterschiedlichen Bereichen anwenden. Dazu gehören die ästhetische Chirurgie, die Humanmedizin und die Kosmetik. Die ästhetische Chirurgie greift auf Hyaluronsäure zurück, um die menschliche Haut wieder zu verjüngen. Dieser Vorgang ist auch als Liquid Lifting bekannt. Bei diesem Verfahren gleicht der Arzt die Volumeneinbußen der Haut durch Hyaluron-Injektionen aus. Mit dieser Methode können sogar tiefe Falten nachhaltig geglättet werden. Die Hyaluron-Filler werden als gut verträglich eingestuft, sodass kaum Nebenwirkungen zu befürchten sind, sofern der Einsatz professionell betrieben wird.
Zu den unterschiedlichen Faltenarten, die sich mit Hyaluronsäure behandeln lassen, gehören feine Fältchen wie Augenfältchen, mittlere Falten im Mundbereich oder Krähenfüße, sowie tiefe Falten im Mundwinkel und Nasolabialfalten. Dabei erfolgt entweder eine direkte lineare Unterspritzung zur Anhebung der Falten oder eine flächige Unterspritzung zu deren Aufpolsterung.
Mithilfe von Hyaluron-Injektionen lassen sich auch weitere ästhetische Behandlungen durchführen. Dazu gehören ein positiveres Erscheinungsbild von Narben sowie das Ausgleichen von Unebenheiten in der Nasenregion. Selbst größere Volumen lassen sich mit Hyaluronsäure auffüllen.
Die Anwendung von Hyaluronsäure kann bereits beim Auftreten erster unschöner Knitterfältchen beginnen. Das Hyaluron, das zumeist als Gel unterspritzt wird, verleiht der Haut mehr Elastizität und fördert die Entstehung von Kollagen. Es bewirkt eine Aufpolsterung der Haut von innen, was wiederum zu einem kräftigeren und jugendlicheren Aussehen führt.
Wie ist der Ablauf einer Hyaluronsäure-Behandlung?
Die Durchführung von Hyaluronsäure-Injektionen gegen Falten findet in der Regel ambulant in Kliniken der Schönheitschirurgie statt. Die Behandlung nimmt etwa 15 bis 30 Minuten in Anspruch. Während des Verfahrens ist das Verabreichen einer örtlichen Betäubung möglich. Das positive Behandlungsresultat der minimal-invasiven Therapie lässt sich bereits nach kurzer Zeit feststellen. Ein Klinikaufenthalt oder eine Nachbehandlung sind nicht erforderlich.
Die Wirkungsdauer der Hyaluronsäure liegt zwischen 6 und 12 Monaten. In diesem Zeitraum baut der Körper das injizierte Hyaluronpräparat wieder ab, sodass anschließend eine erneute Unterspritzung vorgenommen werden muss. Grundsätzlich hängt die Haltbarkeit der Hyaluronbehandlung von der Unterspritzungstiefe ab. Je weiter an der Oberfläche das Spritzen des Filler-Gels stattfindet, umso länger ist auch die Haltbarkeit. Eine oberflächliche Unterspritzung muss allerdings vermieden werden.
Hyaluronsäure-Injektionen nur vom Facharzt?
Grundsätzlich dürfen Ärzte und Heilpraktiker Injektionen mit Hyaluronsäure verabreichen. Zahnärzten ist diese Behandlung dagegen nicht gestattet. Es wird empfohlen, eine Hyaluronsäure-Unterspritzung stets von einem erfahrenen Facharzt vornehmen zu lassen. So besteht durch eine oberflächliche Behandlung das Risiko, das ein sichtbarer Wulst entsteht oder es zu einem unschönen bläulichen Durchscheinen durch die Haut kommt. Selbstunterspritzungen mit Hyaluronsäure lassen sich nicht verbieten. Allerdings fallen die Behandlungsresultate in den meisten Fällen enttäuschend aus.
Einen Facharzt für Hyaluronsäure-Unterspritzungen ausfindig zu machen, ist nicht ganz einfach. So müssen die entsprechenden Ausbildungskriterien für Injektionsbehandlungen mit Hyaluronsäure-Gel in den Facharzt-Disziplinen nicht aufgeführt werden, was mitunter zur Irreführung beitragen kann.
Erfahren Sie mehr in unserem Fachbeitrag von Dr. Karsten Lange zur Faltenunterspritzung in Berlin.
Übersicht der Daten
Dauer der Behandlung | ca. 20 bis 30 Minuten |
Art der Behandlung | Unterspritzung mit Hyaluronsäure |
Klinikaufenthalt | ambulant |
Anästhesie | Lokalanästhetikum durch auftragen einer Creme |
Sichtbarkeit der Wirkung | nach 14 Tagen, Dauer der Wirkung bis zu 9 Monaten |
Sport und Arbeitsfähigkeit | keine Auswirkung |
Kosten | ca. 250 - 600 Euro pro Behandlung |