Trichterbrust – was ist darunter zu verstehen?

Mit dem Begriff Trichterbrust wird eine trichterartige Verformung im Bereich des Brustkorbes bezeichnet. Der Brustkorb ist an der Vorderseite regelrecht eingedellt, was von der Form her an einen normalen Trichter erinnert. Es handelt sich um eine Wachstumsstörung, die bereits im frühen Kindesalter zu sehen ist. In der Folge können weitere Beschwerden hinzukommen, wie etwa Beschwerden bei der Atmung oder Herzfunktionsstörungen.

Studien haben gezeigt, dass eine Trichterbrust deutlich häufiger bei Jungen als bei Mädchen vorkommt. Die Ursachen, welche zur Entstehung dieser Verformung führen, konnten bislang noch nicht eindeutig geklärt werden. Es wird ein genetischer Zusammenhang vermutet, aber auch bei verschiedenen Erkrankungen kann eine Trichterbrust auftreten. Dies gilt beispielsweise für das Poland Syndrom oder das Marfan-Syndrom.

Wie entsteht eigentlich eine Trichterbrust?

Die Trichterbrust resultiert aus einer Wachstumsstörung, welche im Bereich der Rippenknorpel auftreten kann. Die Rippen entwickeln sich, im Vergleich zum Brustbein, zeitlich gesehen anders. So kommt es zu Verschiebungen, welche sich dann in der deutlichen Verformung zeigen.

Welche Beschwerden können bei der trichterförmigen Brust auftreten?

Im Anfangsstadium treten meist keinerlei Beschwerden auf, da der Brustkorb noch sehr elastisch ist und sich weiter dehnt. So haben Lunge und Herz noch genügend Platz. Sollte die Therapie allerdings später erfolgen und sich die Trichterbrust vertiefen, so sind körperliche Beschwerden durchaus denkbar. Es ist beispielsweise möglich, dass im Laufe der Zeit Fehlhaltungen oder Fehlstellungen der Wirbelsäule auftreten.

Die Wirbelsäule krümmt sich und die Haltung ist vornüber gebeugt. Eine Trichterbrust kann auch zu einer Refluxösophagitis führen, die auch unter dem gebräuchlichen Namen Sodbrennen bekannt ist. Denkbar sind ebenfalls eine Minderung der Leistungsfähigkeit und Herzprobleme.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einer Trichterbrust?

Wichtig ist bei einer trichterartigen Brust eine regelmäßige Kontrolle, bei welcher auch eventuelle körperliche Beschwerden diagnostiziert werden können. Gerade im Anfangsstadium werden oft konservative Maßnahmen verordnet, wie Physiotherapie. So wird die Haltung verbessert und Fehlhaltungen können dauerhaft vermieden werden.

Eine weitere Therapiemöglichkeit ist die Korrektur mittel einer Saugglocke, wie sie beispielsweise auch bei Geburten zum Einsatz kommt. Bei der Korrektur von Trichterbrüsten handelt es sich natürlich um eine spezielle Saugglocke, die auf den Brustkorb aufgesetzt wird. Ziel ist es, dass der Brustkorb allmählich aus seiner eingedellten Form wieder nach oben gebracht wird.

Unter Umständen kann diese Behandlung über mehrere Jahre durchgeführt werden, bis der gewünschte Therapieerfolg erreicht ist. Nur sehr selten wird die Trichterbrust operativ behandelt, da es sich dabei um einen sehr umfangreichen Eingriff handelt. Liegt beispielsweise eine sehr starke Einschränkung von Lungen- und Herzfunktion vor, macht eine Operation Sinn.

Wie sieht die Prognose nach einer Trichterbrust-OP aus?

Körperliche Schonung ist nach einem operativen Eingriff bei einer Trichterbrust sehr wichtig. In den ersten Wochen sollte außerdem auf das Schlafen auf dem Bauch verzichtet werden, das könnte den Heilungsprozess negativ beeinflussen. Nach einer gewissen Schonzeit wird dann mit einer speziellen Physiotherapie begonnen, um die Muskeln zu stärken und den neu geformten Brustkorb zu stabilisieren.

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