Blasenkrebs – was ist das?
Blasenkrebs, auch als Harnblasenkrebs bezeichnet, sind Neubildungen der Harnblase, die als bösartig eingestuft werden können. Diese neuen Ausformungen gehen meist von der Schleimhaut der Harnblase aus, des sogenannten Urothel. Studien haben gezeigt, dass Männer häufiger als Frauen an Blasenkrebs erkranken.
Mit zunehmendem Alter steigt auch das Risiko, an Harnblasenkrebs zu erkranken. Auch Raucher haben ein höheres Risiko als andere Menschen, wobei auch das Passivrauchen bei der Entstehung von Blasenkrebs nicht unterschätzt werden sollte. Wichtig ist es, dass ein Harnblasenkarzinom möglichst früh entdeckt wird. In diesem Fall sehen die Heilungschancen sehr gut aus.
Wie ist die Harnblase aufgebaut und wo entstehen meist die Tumoren?
Anatomisch gesehen ist die Harnblase ein Hohlorgan, das zur Speicherung von Urin benötigt wird. Sie befindet sich im Beckenboden, genauer gesagt im kleinen Becken. Die Harnblase besteht aus mehreren Teilen, die alle einen unterschiedlichen Zweck erfüllen. Im Blasenkörper wird der Urin sozusagen gelagert, welcher aus der Niere gekommen ist. Weitere Bestandteile der Harnblase sind Blasendreieck, Blasenhals und Blasengrund. In den meisten Fällen bilden sich Tumore im Bereich der Harnschleimhaut, welche die Harnblase vor dem gelagerten Urin schützen soll.
Welche Ursachen oder Risikofaktoren können Blasenkrebs bedingen?
Studien haben gezeigt, dass es gewisse Punkte gibt, welche das Risiko für Blasenkrebs erhöhen. Ein erhebliches Risiko stellt das Rauchen dar, egal, ob aktiv oder passiv. Die schädlichen Stoffe des Zigarettenrauches gelangen nicht nur in die Lunge, sondern auch in die Blutbahn. Von dort aus werden sie von der Niere gefiltert und gelangen auf diese Weise schließlich auch in die Harnblase.
Ähnlich hoch ist das Risiko, wenn man regelmäßig mit chemischen Substanzen in Berührung kommt. Dazu zählen etwa aromatische Amine, die in der Industrie gebraucht werden. Eine weitere Ursache für Blasenkrebs kann eine chronische Blasenentzündung oder die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln sein.
Welche Symptome können bei einem Blasenkarzinom auftreten?
Die Symptome bei Harnblasenkrebs können denen einer harmlosen Harnwegsinfektion ähneln. Es treten beispielsweise Probleme beim Wasserlassen auf, die mit einem verstärkten Harndrang einhergehen. Auch vergrößerte Lymphknoten können ein Hinweis auf Blasenkrebs sein. Bei Harnblasenkrebs kann ebenfalls eine Verfärbung des Urins auftreten, was meist auf Blut im Urin hinweist. Bemerkt wird eine rötlich-braune Verfärbung.
In einem fortgeschrittenen Stadium kann das Blasenkarzinom auch für Schmerzen in den Flanken sorgen. Meist ist das ein Anzeichen dafür, dass der Krebs sich bereits auf die Harnröhre oder auch die Harnleiter ausgeweitet hat. Auch Blasenentzündungen, welche trotz Antibiotika-Einnahme nicht verschwinden, können auf ein Karzinom in der Blase hindeuten.
Wie wird Blasenkrebs diagnostiziert?
Im Rahmen des ersten Beratungstermins erfolgt eine gründliche Anamnese. Der Urologe wird nach ähnlichen Vorerkrankungen in der Familie und nach speziellen Risikofaktoren fragen. Danach wird der Urin untersucht, um etwa Spuren von Blut aufzeigen zu können. Neben der Blutentnahme wird der Patient auch einer gründlichen, körperlichen Untersuchung unterzogen. Allerdings lassen sich nur wenige Blasenkarzinome vaginal oder rektal ertasten.
Der Urologe hat zur Diagnose von Blasenkrebs noch mehr Möglichkeiten zur Verfügung. Sollte beispielsweise Blut im Urin nachgewiesen worden sein, so kann eine anschließende Röntgenuntersuchung für endgültige Gewissheit sorgen. Auch ein Ultraschall der Blase sowie eine Blasenuntersuchung kann durchgeführt werden. Im Rahmen der Blasenspiegelung kann ebenfalls Gewebe entnommen werden, was anschließende im Labor untersucht wird.
Wie sieht die Therapie bei Harnblasenkrebs aus?
Eine Therapie von Blasenkrebs vereint viele verschiedene operative und nicht-operative Methoden. Entscheidend ist, in welchem Stadium sich der Harnblasenkrebs befindet. Blasenkarzinome, die nur oberflächlich sind, werden meist im Rahmen einer endoskopischen Operation entfernt. Voraussetzung ist, dass sie nur in der Blasenschleimhaut sind und nicht schon die darunter liegende Muskulatur befallen haben. Weitere Therapien bei einem Blasenkrebs sind örtliche Chemotherapie und lokale Immuntherapie.
Sollte der Blasenkrebs bereits zu viel Gewebe der Harnblase angegriffen haben, kann eine Zystektomie durchgeführt werden. Die Harnblase wird dabei in Teilen oder komplett entfernt. Bei der vollständigen Entfernung muss danach ein künstlicher Ausgang gelegt werden. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, eine neue Blase aus körpereigenem Material zu bilden.
Wie sehen die Prognosen bei Blasenkrebs aus?
Sollte das Harnblasenkarzinom in einem sehr frühen Stadium erkannt worden sein, so sehen die Heilungschancen sehr gut aus. Meist handelt es sich dabei um einen oberflächlichen Blasenkrebs, der gut entfernt werden kann und noch nicht gestreut hat. Blasenkarzinome, die bereits in die Muskulatur vorgedrungen sind, können eine schlechtere Heilungsaussicht bedeuten. Bei Metastasenbildung sehen die Heilungschancen noch etwas schlechter aus.
Im Rahmen der Nachsorge sind die Kontrolluntersuchungen sehr wichtig, die am Anfang im Abstand von drei Monaten stattfinden. Danach verringert sich der zeitliche Rahmen auf ein Jahr. Blasenkrebs in unserer heutigen Zeit ist nicht unheilbar und bereits bei den ersten Anzeichen kann der Urologe helfen.