Prostatakrebs - Symptome & Behandlung einer Erkrankung
Bei Prostatakrebs handelt es sich um eine Krebserkrankung der männlichen Vorsteherdrüse, die in der medizinischen Fachsprache Prostata genannt wird. Bei Männern ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung, weswegen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen werden sollten. Gerade im Anfangsstadium macht sich Prostatakrebs nicht bemerkbar und kann nur im Rahmen einer Kontrolle entdeckt werden. Dann stehen die Chancen sehr gut, das Karzinom restlos entfernen und den Krebs heilen zu können.
Ab einem Alter von 40 Jahren sollten Männer daher regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen gehen, um die Prostata auf Veränderungen kontrollieren zu lassen. Prostatakrebs ist nicht zu verwechseln mit der gutartigen Vergrößerung der Prostata, die im Alter sehr häufig auftritt.
Welche Funktion hat die Prostata?
Die Vorsteherdrüse zählt zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes und ist nicht größer als eine Walnuss. Die Hauptfunktion der Prostata besteht darin, ein Sekret zu bilden, welches das Sperma flüssiger werden lässt. Außerdem ist dieses Sekret wichtig für Mobilität und Befruchtungsfähigkeit der Spermien. Aber noch eine weitere Substanz wird in der Prostata gebildet, das sogenannte PSA. Dieses prostata-spezifische Antigen findet sich dann in der Samenflüssigkeit sowie im Blut wieder.
Welche Ursachen hat der Prostatakrebs?
Genau lässt sich diese Frage nicht beantworten, denn bislang konnte nicht abschließen geklärt werden, das ein Prostatakarzinom wirklich auslöst. Lange Zeit ging die Medizin davon aus, dass ein zu hoher Testosteronspiegel für die Entstehung von Prostatakrebs verantwortlich ist. Diese Annahme konnte jedoch durch zahlreiche Studien widerlegt werden.
Es gibt aber bestimmte Faktoren, welche die Entstehung von Prostatakrebs begünstigen können. Dazu gehört in erster Linie das Alter, denn mit zunehmendem Alter steigt auch das Krebsrisiko. Ebenfalls konnte in Zusammenhang mit Prostatakrebs eine genetische Disposition nachgewiesen werden. Sollte also dieser Krebs schon in der Familie vorgekommen sein, erhöht sich das Risiko. Auch die Ernährung kann eine Rolle spielen. Eine sehr fett- und kalorienreiche Ernährungsweise kann das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, ebenfalls zu erhöhen. Besser ist es, viel Getreide und Gemüse zu essen.
Wie sehen die Symptome bei Prostatakrebs aus?
Es gibt keine Symptome, die auf einen Prostatakrebs im Frühstadium hinweisen könnten. Erst im fortgeschrittenen Stadium machen sich Symptome bemerkbar. Ein erstes Warnzeichen können Probleme beim Wasserlassen oder Blut im Urin sein. Auch Blut im Ejakulat kann ein Hinweis auf Prostatakrebs sein. Weitere Symptome können Potenzstörungen und Schmerzen im Bereich des Rückens oder des Beckens sein.
Es müssen nicht alle Symptome auf einmal auftreten. Manchmal kann es sein, dass nur eines der erwähnten Warnzeichen wahrgenommen wird. Treten die Symptome auf, ist der Krebs meist schon bis in die umliegenden Regionen vorgedrungen, wie etwa in die Harnröhre.
Wie kann Prostatakrebs diagnostiziert werden?
Sollte ein Prostatakrebs vermutet werden, so ist der Gang zum Urologen unumgänglich. Zuerst wird eine gründliche Anamnese durchgeführt, die einen ersten Anhaltspunkt für ein eventuell vorhandenes Prostatakarzinom geben kann. Danach erfolgt eine gründliche Untersuchung im rektalen Bereich sowie in der Leistengegend und an den Hoden. Zusätzlich zur sogenannten Tastuntersuchung wird Blut abgenommen, um den PSA-Wert bestimmen zu können. Dieser ist wichtig, um Prostatakrebs sicher diagnostizieren zu können.
Neben den oben genannten Diagnoseverfahren gibt es noch weitere Möglichkeiten, um ein Prostatakarzinom eindeutig festzustellen. So kann etwa eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden, welche über den Enddarm erfolgt. Im Rahmen dieser Untersuchung können die genauen Ausmaße der Prostata dargestellt werden. Sollte sich der Verdacht eines Prostatakrebs erhärten, so kann eine Gewebeentnahme für endgültige Gewissheit sorgen.
Welche Therapien kommen bei Prostatakrebs infrage?
Entscheidend für einen positiven Heilungsverlauf ist, dass der Krebs frühzeitig entdeckt wird. Gerade im Anfangsstadium, wenn noch keine nahe liegenden Organe betroffen sind, kann der Tumor meist restlos entfernt werden. Sollte eine Operation nicht möglich sein, so wird meist eine Strahlentherapie durchgeführt. Auch eine Chemotherapie ist möglich, beispielsweise wenn es schon zur Bildung von Metastasen gekommen ist.
Es gibt aber noch eine andere Behandlungsmethode, die gerade bei älteren Patienten angewandt wird. Der Tumor wird genauestens beobachtet, was auch eine regelmäßige PSA-Kontrolle miteinschließt. Sollte das Karzinom sich nicht ausbreiten, wird es nicht operiert. Dieses kontrollierte Abwarten wird meist bei kleinen Tumoren gemacht.
Welche operativen Methoden gibt es bei einem Prostatakarzinom? Mit welchen Folgen muss gerechnet werden?
Sollten neben der Prostata noch die Lymphknoten befallen sein, so wird in der Regel eine Prostatektomie durchgeführt. Bei dieser Operationsmethode wird nicht nur Prostata, sondern auch die Lymphknoten entfernt. Nach dieser OP wird die Funktion der Prostata nicht beeinträchtigt, denn die Blase wird mit der Harnröhre verbunden. Eine andere operative Variante stellt die endoskopische OP dar.
Nach der vollständigen Entfernung der Prostata kann es zur Beeinträchtigung der Erektionsfähigkeit kommen. Auch eine anfängliche Harninkontinenz ist möglich, die aber nach einiger Zeit wieder verschwindet. In ganz seltenen Fällen können die Inkontinenzschwierigkeiten auch anhalten.
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