Sterilisation - Symptome & Behandlung einer Erkrankung

OP - Samenleiter durchtrennenDie Sterilisation beim Mann ist eines der sichersten Verhütungsmittel, bei der die Samenleiter in einer speziellen Operation unterbunden wird. Ziel ist es, den Transport von Spermien zu verhindern und eine permanente Unfruchtbarkeit zu erreichen. Eine Sterilisation ist für Männer geeignet, die mit Ihrer eigenen Familienplanung abgeschlossen haben und eine sichere, günstige Verhütungsmethode suchen. Das Sexualleben wird durch eine Sterilisation in der Regel nicht beeinflusst. Auch die Produktion von Hormonen kann nach diesem Eingriff ungehindert weiterlaufen.

Wichtig ist, dass die Entscheidung zu einer Sterilisation nicht vorschnell getroffen wird. Es ist zwar theoretisch möglich, den Eingriff wieder rückgängig zu machen. Dieser Prozess gestaltet sich aber sehr schwierig und ist nicht immer von Erfolg gekrönt.

Wie wird eine Sterilisation durchgeführt?

Wie bereits erwähnt, werden bei einer Sterilisation die Samenleiter durchtrennt. Meist erfolgt der Eingriff unter lokaler Betäubung, auf Wunsch ist aber auch eine andere Narkosevariante möglich. Bei der ersten Variante wird das Anästhetikum direkt in den Hodensack injiziert. Es ist nur ein kleiner Schnitt in der Nähe der Peniswurzel notwendig, um zu den Samenleitern zu gelangen. Dort wird jeweils auf der rechten und linken Seite ein kleines Stück entnommen und die Enden wieder vernäht.

Nach einer kleinen Erholungsphase können Sie wieder nach Hause gehen, sollten sich aber für die nächsten Tage noch entsprechend schonen. In der Anfangszeit sollte beim Geschlechtsverkehr noch ein zusätzliches Verhütungsmittel benutzt werden. Es braucht einige Zeit, bis keine Spermien mehr in der Samenflüssigkeit nach einer Sterilisation enthalten sind. In der Regel ist die Spermienfreiheit des Samens nach etwa drei Monaten erreicht. Wichtig ist es, dass in diesem Zeitraum zwischen 25 und 30 Ejakulationen stattfinden.

Wie sieht es mit der Sicherheit einer Sterilisation aus?

Grundsätzlich gilt eine Sterilisation als sehr sichere Verhütungsvariante. Auf dem sogenannten Pearl Index ist die Sterilisation mit einer Prozentzahl von 0,1 angegeben. Vergleicht man die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft nach einer Sterilisation mit der bei Einnahme der Pille, so liegt sie bei der Vasektomie auf einem deutlich geringeren Niveau. Dies bedeutet, dass eine Sterilisation sicherer ist als die hormonelle Verhütungsvariante der Pille.

Natürlich gibt es auch in diesem Fall keine absolute Sicherheit. In ganz seltenen Fällen kann es passieren, dass die Samenleitern wieder zusammenwachsen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering und beträgt etwa 0,03 bis 1,2 Prozent.

Welche Nebenwirkungen oder Risiken können bei einer Sterilisation auftreten?

Schmerzen im Bereich der Hoden, Blutergüsse oder Schwellungen gehören zu den häufigen Nebenwirkungen bei einer Sterilisation. Diese lassen sich aber sehr gut mit Kühlen oder speziellen, abschwellenden Schmerzmitteln lindern. Auch Nachblutungen können auftreten, hören in der Regel nach einiger Zeit von alleine auf. In sehr seltenen Fällen kann es zu dauerhaften Schmerzen im Bereich der Hoden kommen, die therapiert werden müssen.

Das Ejakulat verändert sich nicht, weder in Geruch noch Aussehen. Einzig die Konzentration von Spermien hat sich gravierend geändert und es können keine mehr nachgewiesen werden. Auch die sexuelle Lust bleibt nach einer Sterilisation in jedem Fall erhalten.

Werden die Kosten für eine Sterilisation von der Krankenkasse übernommen?

Nein, die Kosten für eine Sterilisation müssen Sie aus eigener Tasche zahlen. Eine Vasektomie gehört nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen. Auch private Krankenkassen beteiligen sich nicht an den Kosten. Grundsätzlich müssen Sie mit Kosten zwischen 400 und 600 Euro rechnen. Genauere Informationen zu diesem Thema kann Ihr Urologe Ihnen in einem ersten Beratungsgespräch geben.

Worin besteht der Unterschied zwischen einer Sterilisation bei Männern und Frauen?

Bei der Frau wird die Sterilisation in der medizinischen Fachsprache als Tubenligatur bezeichnet. Es handelt sich hierbei um einen wesentlich aufwändigeren Vorgang als beim Mann. Die Operation kann nur unter Vollnarkose erfolgen und es werden entweder Stücke der Eileiter oder der sogenannte Fransentrichter entfernt. Zusätzlich müssen spezielle Tuben im Bereich der Gebärmutter gesetzt werden, denn ansonsten könnte es möglicherweise zu einer Eileiterschwangerschaft kommen.

Im Vergleich zu einer Sterilisation beim Mann ist die Tubenligatur mit mehr Risiken und Nebenwirkungen verbunden. Da wäre beispielsweise das erhöhte Narkoserisiko sowie die Einstellung der Hormonproduktion. Unter Umständen können auch Blutungsstörungen auftreten, was wiederum zu psychischen Problemen führen kann.

Ebenso unterschiedlich gestalten sich auch die Kosten bei beiden Sterilisationsvarianten. Eine Sterilisation bei der Frau kann mehr als 1.000 Euro kosten und wird natürlich ebenfalls nicht von der Krankenkasse übernommen. Sollte sich also die Frage stellen, Sterilisation beim Mann oder der Frau, wird meist die Vasektomie gewählt. Diese birgt ein geringeres Risiko, kostet weniger und kann schneller sowie problemloser durchgeführt werden. Auch die Rückführungschancen, sofern irgendwann gewünscht, sind deutlich besser als bei einer Tubenligatur.

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