Vasektomie - Kosten einer Sterilisation beim Mann

Sterilisation beim MannMit dem Fachbegriff Vasektomie wird die Sterilisation beim Mann bezeichnet, die in Deutschland jährlich über 50.000 Mal durchgeführt wird. Verglichen mit anderen Verhütungsmethoden stellt die Vasektomie eine günstige, effektive Lösung dar.

Sofern die eigene Familienplanung abgeschlossen ist. Es handelt sich um einen kleinen, chirurgischen Eingriff, welcher das Durchtrennen der Samenleiter zum Ziel hat. Danach ist eine zukünftige Vaterschaft zu 100 % ausgeschlossen.

Die sexuelle Lust und die Potenz bleiben erhalten, sodass hinterher beim Geschlechtsverkehr kein Unterschied spürbar ist. Der einzige Unterschied zu vorher ist, dass in der Samenflüssigkeit keine Spermien mehr vorhanden sind. Als Alternative zur Vasektomie stellt sich, chirurgisch gesehen, nur die Sterilisation bei der Frau dar. Allerdings handelt es sich, verglichen mit der Vasektomie beim Mann, um einen weitaus größeren Eingriff, der auch belastender für den Körper ist. Aus diesem Grund sollten Paare, die ihre Familienplanung abgeschlossen haben, eine Vasektomie in Erwägung ziehen.

Was passiert bei einer Vasektomie?

Eine Vasektomie kann im Dämmerschlaf oder unter lokaler Anästhesie durchgeführt werden. Sollte es allerdings gewünscht werden, kann der Eingriff auch unter Vollnarkose erfolgen. In diesem Fall müssen die Narkosekosten vom Patienten selber gezahlt werden. Um die Samenleiter zu erreichen, ist dann nur ein kleiner, kaum sichtbarer Schnitt am Hodensack notwendig. Im Anschluss werden dann die linke sowie rechte Samenleiter durchtrennt und ein kleines Stück wird entfernt.

Nach der Trennung müssen nur noch die Enden der Samenleiter entsprechend verschlossen werden. Dafür stehen zwei Verfahren zur Auswahl. Die Samenleiter können entweder vernäht oder verödet werden. Danach wird der Schnitt am Hodensack geschlossen. Nach einer Vasektomie kann es auch sein, dass die entnommenen Teilstücke an ein Labor geschickt werden. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass der Eingriff wirklich geglückt ist und Teile der Samenleiter entfernt werden konnten.

Wer führt eine Vasektomie durch?

In der Urologie stellt die Vasektomie fast schon einen Routine-Eingriff dar, der mit einem geringen Risiko verbunden ist. Allerdings sollte die Vasektomie nur von einem erfahrenen Urologen durchgeführt werden, um den gewünschten Erfolg gewährleisten zu können. In einem ersten Beratungsgespräch werden dann auch die wichtigen Fragen erörtert, denn eine Vasektomie ist keine Entscheidung, die auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Wichtige Fragen sind etwa:

  •       Ist der Patient im passenden Alter?
  •       Bestehen Vorerkrankungen, die eine Vasektomie unmöglich machen?
  •       Ist sich der Patient der Tragweite seiner Entscheidung bewusst?

Es ist wichtig, dass diese Fragen im Vorfeld abgeklärt werden. Eine Vasektomie kann zwar wieder rückgängig gemacht werden, auch nach etlichen Jahren. Aber es ist nicht sicher, ob danach die Zeugungsfähigkeit wieder vollständig hergestellt werden kann.

Ab wann kann ich nach einer Vasektomie wieder Geschlechtsverkehr haben?

Normalerweise können Patienten nach einem Zeitraum von sieben Tagen wieder Sex nach einer Vasektomie haben. Allerdings sollte der Geschlechtsverkehr nicht ungeschützt erfolgen, denn in der Anfangszeit können noch restliche Spermien im Ejakulat vorhanden sein. Dies kann unter Umständen zu einer nicht gewollten Schwangerschaft führen. Nach einiger Zeit, etwa drei bis vier Wochen nach dem Eingriff, sollte eine Kontrolle des Ejakulats gemacht werden. Bei dieser Kontrolle kann die Anzahl der noch vorhandenen Spermien nachgewiesen werden. In der Regel lässt sich davon ausgehen, dass ungeschützter Geschlechtsverkehr nach einem Zeitraum von etwa 3 Monaten möglich ist. Eine abschließende Ejakulatskontrolle kann für die endgültige Sicherheit sorgen.

Wie sehen die Nebenwirkungen oder Risiken einer Vasektomie aus?

Da es sich um einen kleine, chirurgischen Eingriff handelt, ist auch das Risiko nach der OP relativ gering. Schmerzen im Bereich der Hoden, speziell dort, wo der Schnitt erfolgte, können normal sein. Diese klingen nach einer gewissen Zeit von alleine ab. Auch Nachblutungen oder Störungen im Rahmen der Wundheilung können vereinzelt auftreten. In ganz seltenen Fällen kann es nach einiger Zeit dazu kommen, das eine der beiden Samenleiter wieder durchgängig für Spermien wird. In diesem Fall muss der Eingriff wiederholt werden.

Wer trägt die Kosten einer Vasektomie?

Die operative Durchtrennung der Samenleiter stellt keinen medizinisch notwendigen Eingriff dar und wird daher in der Regel auch nicht von der Krankenkasse übernommen. Patienten, die sich für eine Vasektomie entscheiden, müssen diese meist aus der eigenen Tasche zahlen. In einem ersten Beratungsgespräch informiert der Urologe über Kosten und den genauen Behandlungsablauf.

Die Kosten für eine Vasektomie bewegen sich, verglichen mit anderen chirurgischen Eingriffen, in einem sehr niedrigen Bereich. Abhängig von der jeweiligen Praxis oder Klinik kann man mit Kosten zwischen 400 und 600 Euro rechnen. Bei einer gewünschten Vollnarkose können die Kosten noch etwas höher ausfallen. Eine Vasektomie wird ambulant durchgeführt, sodass die Klinik oder Praxis danach wieder verlassen werden kann. Ein stationärer Aufenthalt, der zusätzliche Kosten verursachen würde, ist nicht notwendig.

 

Experten und Fachärzte in Ihrer Stadt suchen!