Asthma – chronische Erkrankung der Atemwege

Im Grunde genommen bezeichnet das Wort Asthma mehrere Krankheitsformen im Bereich der Atemwege, die chronisch, entzündlich und allergisch bedingt sein können. Das Wort stammt aus dem griechischen Sprachgebrauch und heißt übersetzt so viel wie Beklemmung. Die Betroffenen spüren ein beklemmendes Gefühl in der Brust, was mit der Verkrampfung der Muskulatur im Bereich der Bronchien zusammenhängt.

Asthma ist nicht zu verwechseln mit einer herkömmlichen Atemwegskrankheit, die durch Viren oder bakterielle Erreger ausgelöst wird. Es handelt sich vielmehr um eine Reaktion des Körpers auf Reize, die von außen kommen. Die besondere Sensibilität wird bedingt durch eine Infektion der Schleimhaut in den Bronchien.

Studien haben gezeigt, dass Asthma sehr häufig in den Industrieländern auftritt. Allein in Deutschland leiden rund 6 Millionen Menschen unter Asthma. Weltweit gesehen sind rund 30 % der Gesamtbevölkerung an Asthma erkrankt.

Welche Formen von Asthma gibt es?

AsthmaAsthma kann vom Grundprinzip her allergisch oder nicht-allergisch bedingt sein. Allergisches Asthma wird auch als extrinsisches Asthma bezeichnet und kann auch durch eine genetische Disposition verursacht werden. Häufig tritt diese Form von Asthma in der Pollensaison auf und wird meist zum ersten Mal im Kleinkind- oder Jugendlichenalter bemerkt. Zu den allergischen Auslösern können, neben Pollen, auch Milben oder Tierhaare.

Im Gegensatz zum allergischen kann nicht-allergisches (intrinsisches) noch im Erwachsenenalter auftreten. Es zeigen sich keine Reaktionen im Frühstadium, erst im weiteren Verlauf kommt es zu den typischen Asthma-Symptomen.

Neben den beiden genannten Formen gibt es auch noch andere Asthma-Arten, wie etwa:

  • gemischtförmiges Asthma
  • berufsbedingtes Asthma
  • Asthma, das durch die Einnahme von Medikamenten ausgelöst wurde
  • Belastungsasthma, auch Anstrengungsasthma genannt

Es kann auch sein, dass spezielle Formen des Asthmas im späteren Verlauf zu COPD (Chronisch-obstruktiver Bronchitis) führen.

Welche Ursachen können Asthma bedingen?

Die genauen Auslöser für Asthma sind schwer festzustellen. Es gibt allerdings einige Risikofaktoren, welche die Entstehung von Asthma bedingen können. Sehr häufig tritt Asthma in Familien auf, in denen allergische Erkrankungen vorkommen. Weitere Faktoren, welche die Entstehung von Asthma unter Umständen begünstigen können:

  • schädliche Umwelteinflüsse, wie etwa Abgase, Zigarettenrauch, Staub oder Ozon
  • virale Infektionen

Auch bestimmte Impfungen stehen in Verdacht, Asthma auslösen zu können. Infektionen in den unteren und oberen Luftwegen können ebenfalls zur Bildung von Asthma führen. Physische Belastung und Stress zählen auch zu den Risikofaktoren.

Welche Symptome können auftreten?

Ein unangenehmes Beklemmungsgefühl und Reizhusten können erste Hinweise auf einen bevorstehenden Asthma-Anfall sein. Auch Atemprobleme beim Reden können ein erstes Indiz für Asthma sein. Weitere Symptome:

  • Kurzatmigkeit
  • pfeifende Geräusche beim Atmen, das sogenannte Giemen
  • erschwerte Ausatmung

Asthma – wie kann die Erkrankung diagnostiziert werden?

Atemnot, ein Beklemmungsgefühl in der Brust oder anhaltender Husten können erste Hinweise auf Asthma liefern. Sollte der Verdacht auf Asthma bestehen, wird ein gezieltes Gespräch geführt. In diesem Rahmen spielt auch die eigene Krankheitsgeschichte eine wichtige Rolle. Daran schließt sich die körperliche Untersuchung an, bei der besonders auf Atemnebengeräusche geachtet wird. Diese können ein weiterer Hinweis auf Asthma sein.

Der letzte Schritt bei der Diagnose von Asthma ist der Lungenfunktionstest, welcher auf verschiedene Art und Weise durchgeführt werden kann:

  • Spirometrie: Mit Hilfe dieses Tests lässt sich das Volumen von Lunge und Atem messen.
  • Ganzkörper-Plethysmographie: Es handelt sich um ein sehr sensitives Messverfahren, das verschiedene Arten von Lungenvolumen messen kann. Dazu gehören Residualvolumen und Atemwegswiderstand.
  • Provokationstest: Pollen oder andere Allergene werden inhaliert, sodass eventuell vorhandene Allergien schnell diagnostiziert werden können.

Auch bei Verdacht auf Asthma bei Kindern werden ähnliche Diagnoseverfahren angewandt, teils auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmt.

Wie sieht die Therapie von Asthma aus?

Asthma kann als Atemwegserkrankung nicht geheilt werden. Lediglich die Symptome lassen sich lindern. Dafür stehen verschiedenen, therapeutische Maßnahmen zur Auswahl, die noch individuell auf den Patienten abgestimmt werden können. Sehr häufig kommen Medikamente zum Einsatz, die gerade bei akuten Asthmaanfällen schnell helfen sollen. Dabei wird zwischen verschiedenen Medikamenten unterschieden, die entweder im Bedarfsfall oder zur Vorbeugung genommen werden können:

  • Mittel zur Entkrampfung, wie etwa Terbutalin oder Salbutamol
  • Medikamente zur Erweiterung der Atemwege, beispielsweise Theophyllin
  • Entzündungshemmer, unter anderem Kortison

Meist wird bei der Therapie von Asthma ein spezielles Stufenschema angewandt, das etwa auf das Stadium abgestimmt werden kann. Je nach dem Schweregrad richtet sich die Therapie und es werden diverse Behandlungsziele gesteckt. Sind diese erreicht, wird auf die nächst tiefere Behandlungsstufe umgestellt. Eine der wichtigsten Leitziele des Stufenschemas ist, dass nur so viele Medikamente zum Einsatz kommen, wie unbedingt nötig sind.

Es werden auch spezielle Schulungen angeboten, die sich an Patienten mit Asthma richten. Oft wird die Erkrankung unterschätzt und es kann zu einer ungewollten Verschlimmerung kommen. Im Rahmen einer Patientenschulung wird gezeigt, wie die Asthma-Überwachung zuhause funktionieren kann oder wie ein Asthma-Tagebuch geführt wird. Auch für Kinder werden spezielle Patientenschulungen bei Asthma angeboten.