Prostatakrebs – frühzeitig Erkennung durch Fusionsbiopsie kann Leben retten!

In Deutschland ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung bei Männern und die dritthäufigste Krebstodesursache. Pro Jahr erkranken über 70.000 Männer neu am Prostatakrebs. Im Gegensatz zur Erkrankungsrate sterben seit Mitte der 1990er Jahre weniger Männer daran. Je früher Prostatakrebs entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen. 

In Deutschland wird Männern ab 45 einmal jährlich die Untersuchung auf Prostatakrebs empfohlen und auch von den Krankenkassen bezahlt. Dabei werden die Genitalien und die dazu gehörigen Lymphknoten in der Leiste abgetastet. Der Arzt untersucht zudem die Prostata vom Enddarm aus. In der Regel wird  der sog. PSA-Test, die Untersuchung auf das prostataspezifische Antigen im Blut, durchgeführt.

Wird aufgrund der ärztlichen Untersuchung oder der Laborwerte ein Tumorgewebe vermutet, können Gewebeproben durch Nadelbiopsien entnommen werden. Da sich die Prostatatumoren im sog. transrektalen Ultraschall (TRUS) nicht klar erkennen lassen, werden bei der Biopsie der Prostata systematisch, aber ungezielt zehn oder zwölf Gewebeproben aus den verschiedenen Arealen der Prostata entnommen.

Multiparametrische Magnetresonanztomographie (MRT)  ist eine bildgebende Untersuchung, bei der verschiedene, spezielle MRT-Untersuchungssequenzen miteinander kombiniert werden, welche die Tumorbiologie berücksichtigen. Mit Hilfe der dadurch erzeugten Bilder, kann Prostatakrebs nicht nur millimetergenau verortet werden, sondern auch verlässliche Aussagen über die Tumoraktivität und -aggressivität getroffen werden.

Fusionsbiopsie Prostata – Was ist das?

Seit einigen Jahren gibt es Geräte, die den Tumor mittels Magnetresonanztomographie (MRT) darstellen und die genaue Tumorlokalisation und Ausdehnung dann mit dem Ultraschall-Bild (TRUS) fusionieren. Dabei werden in Echtzeit die MRT-Bilder während der Biopsie in das Ultraschallbild einspielt, so dass Prostatatumore vom untersuchenden Urologen gezielt biopsiert werden. Deswegen können so Informationen über tumor-suspekte Areale aus den zwei unterschiedlichen Verfahren während der Prostata-Biopsie kombiniert genutzt werden.

Insbesondere bei steigendem PSA-Wert und zuvor negativen Biopsien ist die sog. Fusionsbiopsie Prostata anzuraten und bringt in diesen Fällen zumeist eine sehr gute Entscheidungsgrundlage für Diagnose und Therapie. Wir bieten in der Urologischen Klinik in Planegg seit 6 Monaten die Fusionsbiopsie Prostata an. Die erste Auswertung unserer Ergebnisse zeigt in 85% der Fälle einen Tumor-Nachweis, zumeist mit signifikanten, sehr bösartigen Tumoren.

Im Gegensatz zur Standardbiopsie kann darüber hinaus die exakte Lokalisation der entnommenen Proben innerhalb in der 3D-Ansicht gespeichert werden, so dass insbesondere eine gezielte und sichere Überwachung von kleinen Tumorherden innerhalb der Prostata bei Patienten unter aktiver Überwachung („Active surveillance“) ermöglicht wird.

Interessierte Patienten können sich an die Patientenanmeldung der Urologischen Klinik (Urologie München) in Planegg unter 089 856932512 oder per email an scherrer@ukmp.de wenden.

Prostatakrebs Behandlung durch UKMP in München

Was kostet eine Fusionsbiopsie der Prostata?

Bei der Fusionsbiopsie der Prostata handelt es sich um eine privatärztliche Leistung, die sich mit mpMRT, Anästhesie/Prämedikation, Biopsie und Pathologie auf insgesamt ca. 3500 € beläuft, was sich wie folgt zusammensetzt:

mpMRT ca.1.000€
Anästhesie ca. 450€
Fusionsbiopsie ca. 1.450€
Pathologie 250-700€

Wir raten unseren Patienten, dies ggf. mit der privaten Krankenkasse im Vorfeld abzustimmen. Patienten können sich auf unserer Website informieren: Informationen zur Fusionsbiopsie der Prostata oder auf unserer Spezialseite für Fusionsbiopsie

Die Fusionsbiopsie der Prostata bietet die Möglichkeit, früher Klarheit insbesondere bei Verdacht auf eine atypische Tumorlokalisation zu erreichen und im Falle von aktiven Überwachungsprotokollen präzise Wiederholungsbiopsien durchzuführen. Weitere Vorteile bestehen darin, dass signifikante, d.h. gefährliche Tumore besser getroffen und harmlosere Tumore ausgeblendet werden können.

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