Gynäkomastie OP – kleiner Eingriff mit großer Wirkung bei Männerbrust

MännerbrustDie „Männerbrust“ ist heute kein Tabuthema mehr. Es ist kein seltenes Bild: Manche Statistiken zeigen, dass bis zu 80 % der Männer unter der Entwicklung einer Männerbrust leiden.

Die von der Männerbrust Betroffenen leiden häufig unter ihrem Aussehen, vor allem bei sportlichen Aktivitäten sowie bei Strand- und Sauna-Aufenthalten. Die Männerbrust wird in vielen Fällen als peinlich empfunden, und die Männer schämen sich für ihr Aussehen. Das Selbstbewusstsein der von Männerbrust Geplagten leidet, und häufig entwickelt sich eine psychische Belastung, die bis zu einem Rückzug aus der Gesellschaft und zur sozialen Isolierung führen kann.  Auch Sport und Diäten erweisen sich oft als wirkungslos gegen die unerwünschte Männerbrust.

Man könnte meinen, dass es sich bei der Männerbrust-Reduzierung  um eine Modeerscheinung handelt. Tatsächlich aber besteht bei den Betroffenen häufig ein beträchtlicher Leidensdruck, ohne dass sie offen über dieses Thema sprechen können. Der aktuelle Trend zu körpernaher Kleidung („Slim fit“) macht es ihnen außerdem zunehmend schwerer, die „Problemzone Brust“ zu verbergen.

Lassen Sie uns zunächst einmal definieren, was eine Männerbrust überhaupt ist: die Entwicklung einer Brust, deren Aussehen dem einer weiblichen Brust stark ähnelt. Die Ursache hierfür kann eine Hypertrophie (Größenzunahme) der Brustdrüse sein, die sogenannte Gynäkomastie. Dieser  Begriff geht auf die griechischen Wörter griechisch gynē = Frau und mastos = Brust zurück.

Eine andere mögliche Ursache für das Aussehen der Brust ist eine vermehrte Fettansammlung in diesem Bereich. Dafür werden in der Fachliteratur auch die Begriffe Pseudogynäkomastie und Lipomastie bzw. Lipogynäkomastie  verwendet.

Sehr häufig tritt auch bei der Lipomastie eine leichte Hypertrophie der Drüse auf, ohne dass dies medizinisch bedenklich ist.

Wann ist die Gynäkomastie OP (Brustreduzierung beim Mann) sinnvoll?

Wenn der Mann mit dem Aussehen seiner Brust unzufrieden ist, die Proportionen des Körpers unvorteilhaft verändert sind, und diese Situation zu einer wachsenden psychischen Belastung führt, kann eine Gynäkomastie OP helfen.

Vor einem Eingriff muss ausgeschlossen werden, dass es sich bei der Männerbrust um eine krankhafte (pathologische) Gynäkomastie handelt. Diese kann durch unterschiedliche Hormonstörungen, durch Erkrankungen oder durch Nebenwirkungen von Medikamenten bzw. Nahrungsmitteln verursacht sein. Eine extrem seltene Ursache ist Brustkrebs.

Gynäkomastie OP – wie funktioniert dieser Eingriff?

Da die Männerbrust zum größten Teil aus Fettgewebe besteht, wird die Brust durch eine Fettabsaugung neu modelliert. Durch zwei Stiche in der Brustfalte wird eine Flüssigkeit ins Fettgewebe eingespritzt. Diese Flüssigkeit besteht aus Kochsalzlösung, einem Blutstillungsmittel und einer örtlichen Betäubung. Nach einer gewissen Einwirkungszeit verbindet sich diese Flüssigkeit mit Fett. Es bildet sich eine geleeartige Masse. Diese Masse kann durch negativen Druck (Saugen) entnommen werden. Hierbei kommt die PAL (Power Assisted Liposuction)-Technik zum Einsatz: Motorgetriebene, äußerst dünne Kanülen bewegen sich schnell hin und her. Diese Methode ist sehr schonend:

  • Da keine Nerven verletzt werden, treten nach der Behandlung kaum Schmerzen auf.
  • Weil die Gefäße geschont werden, wird das Auftreten blauer Flecken weitgehend reduziert.
  • Bindegewebe wird nicht verletzt; dadurch kann sich die Haut zurückbilden.

Durch die Fettabsaugung wird nur das Fett entnommen, die Drüse bleibt an ihrem angestammten Platz.

Bei der klassischen Methode wird um die halbe Brustwarze ein zusätzlicher Schnitt durchgeführt. Durch diesen Zugang wird die verbliebene Drüse entnommen. Dieser Schnitt heilt gut und schön; aber eine kleine Narbe bleibt immer zurück.

Welche Komplikationen können im Zusammenhang mit einer Gynäkomastie OP auftreten?

Bei einer OP durch einen erfahrenen Chirurgen ist die Komplikationsrate sehr gering. Mögliche Komplikationen sind Nachblutungen und die Bildung von Hämatomen, Flüssigkeitsansammlungen (Seromen) und Wundheilungsstörungen bis hin zu Infektionen. Die Sensibilität der Brustwarzen kann unmittelbar nach der OP beeinträchtigt sein, normalisiert sich allerdings nach einiger Zeit.

Als ästhetische Komplikationen können Dellen und eine leichte Asymmetrie auftreten.

Bei OPs, die von erfahrenen Chirurgen durchgeführt werden, treten derartige Komplikationen nur höchst selten auf.

Bestehen nach einer OP der männlichen Brust Einschränkungen?

Die OP erfolgt in den meisten Fällen ambulant. Der Patient kann danach abgeholt werden; er darf am selben Tag nicht mehr selbst ans Steuer oder ohne Begleitung am Straßenverkehr teilnehmen.

Bereits am Tag danach können leichte Bürotätigkeiten durchgeführt werden; wir empfehlen jedoch, zunächst drei Tage zu pausieren. Nach zwei Wochen kann wieder mit sportlichen Aktivitäten begonnen werden.  Die mögliche Intensität richtet sich nach dem individuellen Empfinden des Patienten.

Das spezielle Mieder wird sechs bis acht Wochen lang tagsüber und nachts  getragen und nur zum Duschen ausgezogen.

Nach acht Wochen kann man in die Sonne gehen. Trotzdem sollten die kleinen Narben an den Einstichstellen sechs Monate lang vor Sonne geschützt werden, damit es zu keiner Pigmentierung kommt.

Sensibilitätsstörungen der Brustwarzen, die unmittelbar nach der OP auftreten können, verschwinden in der Regel nach einiger Zeit von selbst.

Das Endergebnis der Behandlung ist erst sechs Monate nach der OP vollständig zu betrachten. In dieser Zeit können vorübergehende Schwellungen auftreten.

Lipogynäkomastie OP – worauf muss ich bei der Arztwahl achten?

Bei der Auswahl eines Arztes für die Behandlung der Männerbrust ist darauf zu achten, dass der behandelnde Mediziner und die Klinik auf dieses Gebiet spezialisiert sind und über eine große Erfahrung mit entsprechenden Eingriffen verfügen.